Full text: 67.1939 (0067)

Das deutsche Bollwerk 
Seit der Machtergreifung durch den Führer 
und Reichskanzler Adolf Hitler hat sich nicht nur 
unsere innerpolitische Lage erheblich gebessert, 
sondern auch in unserer Außenpolitik ist eine 
grundlegende Aenderung und Besserung einge¬ 
treten. Das nationalsozialistische Deutschland 
war naturgemäß in erster Linie bestrebt, die 
Beziehungen zu jenen Staaten zu vertiefen, die 
in ihrer Form und Gesetzgebung den Bestrebun¬ 
gen des Nationalsozialismus am nächsten stan¬ 
den. Das faschistische Italien und das national¬ 
sozialistische Deutschland haben sehr schnell die 
gemeinsamen Ziele erkannt, und so hat es sich 
der Führer nicht nehmen lassen, dem italieni¬ 
schen Regierungschef Mussolini in persönlichen 
Unterredungen alle jene Wege aufzuzeigen, die 
Deutschland und Italien gemeinsam gehen kön¬ 
nen. Als Mussolini dann im vorvergangenen 
Jahr — es war am 27. September 37 — in 
Berlin weilte, war die Achse Rom — Berlin 
zur Tatsache geworden. Adolf Hitler, der dem 
deutschen Volke die Wehrfreiheit wiedergab, das 
Ansehen Deutschlands in der Welt nicht nur 
stärkte, sondern ihm auch einen neuen Glanz 
verlieh, hat mit unerhörtem Schwung die Ver¬ 
sailler Fesseln zerrissen, und das junge natio¬ 
nalsozialistische Deutschland fühlte eine neue un¬ 
bändige Kraft. Bollwerk zu werden nicht nur 
gegen den weltzerstörenden Bolschewismus, son¬ 
dern auch Bollwerk gegen den Krieg und Hüter 
des Friedens. Es wäre müßig, hier alle die 
Friedenstaten Adolf Hitlers aufzuzählen. Sie 
haben sich tief in die Herzen aller Deutschen 
eingegraben und sie werden unvergeßlich blei¬ 
ben. Die Welt hielt den Atem an, wenn der 
Führer eine Erklärung im Reichstage ankün¬ 
digte. denn sie wußte, daß dann wieder Geschichte 
gemacht wurde. Kein Staat, der einst das 
Systemdeutschland zur Annahme entwürdigender 
Forderungen zwang, wagte es, das national¬ 
sozialistische Deutschland zu demütigen, und als 
dann aus früherer Geringschätzung Furcht und 
aus der Furcht Respekt wurde, hatte sich Deutsch¬ 
land wieder jene Stellung innerhalb der Welt¬ 
mächte erobert, auf die es Kraft seiner Sen¬ 
dung Anspruch hat. 
Während in anderen europäischen Staaten 
jede planmäßige Aufbauarbeit durch den Wider¬ 
stand der Parteien und der zahlreichen Inter¬ 
essentencliquen fast unmöglich war, hat sich 
Deutschland nicht nur außenpolitisch, sondern 
auch wirtschaftlich freigemacht. Der Vierjahres¬ 
plan hat der deutschen Wirtschaft einen neuen 
Auftrieb gegeben und nicht nur die Ernährung 
des deutschen Volkes sichergestellt, sondern auch 
unzähligen Volksgenossen Brot und Arbeit ge¬ 
bracht. Während der Genfer Völkerbundsrat sich 
um die Klagen der Minderheiten, die er zu 
Von V/oltsr Eschemann 
schützen verpflichtet gewesen wäre, überhaupt 
nicht kümmerte, nahm die Drangsalierung der 
vaterländisch gesinnten Elemente in Oesterreich 
derartige Formen an. daß der österreichische In¬ 
nenminister Seyß-Jnquart sich gezwungen sah, 
den Führer um Entsendung deutscher Truppen 
nach Oesterreich zu bitten, da die marxistischen 
Hetzer und Wühler einen Umsturz planten. Zu¬ 
dem hatte der österreichische Bundeskanzler 
Schuschnigg sein Wort nicht gehalten, und ein 
hinterhältiges Spiel in Szene gesetzt, das ma߬ 
lose Erbitterung hervorrief. Der Führer ver¬ 
schloß sich der Bitte des schwer geprüften öster¬ 
reichischen Brudervolkes nicht, und so zogen am 
12. März 1938 deutsche Truppen unter dem end¬ 
losen Jubel der Bevölkerung in Wien ein. Mit 
tiefster Begeisterung begrüßte Oesterreich seine 
Befreier, auf allen Wegen, in allen Dörfern 
und Städten, durch die die deutschen Soldaten 
zogen, lohte hellste Freude auf, und heute fühlt 
sich Oesterreich glücklich unter dem starken Schutz 
des nationalsozialistischen Deutschland. 
Run ist Oesterreich ein Bestandteil des Deut¬ 
schen Reiches. Großdeutschland ist ge¬ 
schaffen, und das, was Millionen Menschen 
deutschen Blutes längst ersehnt haben, ist Wirk¬ 
lichkeit geworden. Um 6,7 Millionen und da¬ 
mit auf rund 75 Millionen hat sich die Bevöl¬ 
kerung, um 84 000 Quadratkilometer auf rund 
554 000 Quadratkilometer hat sich die Fläche des 
deutschen Reiches vergrößert! Jetzt werden im 
größeren Reich die wirtschaftlichen Aktiva, über 
die Oesterreich verfügt, richtig zur Geltung kom¬ 
men und ihre zweckentsprechende Nutzung finden. 
Und wenn auch die schwachen Punkte in der 
österreichischen Wirtschaftsbilanz nicht durch Ak¬ 
tiva der deutschen Wirtschaft vollkommen aus¬ 
geglichen werden können, so sind wir doch froher 
Hoffnung und überzeugt, daß Oesterreich durch 
seine Mitarbeit am Vierjahresplan alle Kräfte 
mobil machen wird, und daß manches bisher 
ungenutzte nun seine entsprechende Auswertung 
erfahren wird. Es ist wohl allgemein bekannt, 
daß Klima und Bodenverhältnisse den Bauern 
in Oesterreich zwingen, eine stärkere Grünland¬ 
wirtschaft zu betreiben, und daß in Oesterreich 
vom Ackerland weniger geerntet wird, als bei 
uns im Reich, aber dafür ist die österreichische 
Forstwirtschaft sehr bedeutend, denn es können 
jährlich nicht weniger als 10 Millionen Kubik¬ 
meter Holz geschlagen werden. Groß sind die 
Eisenerzvorkommen in Kärnten und in Steier¬ 
mark, und hervorragend ist die Erzeugung von 
Magnesit. Graphit, Schwefel und Kupfererz sind 
ebenfalls vorhanden, und unermeßlich ist das 
Kraftreferooir Oesterreichs in seinen Wasser¬ 
läufen. In handelspolitischer Hinsicht wird in 
erster Linie nicht nur die Erhaltung, sondern 
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