Full text: 67.1939 (0067)

von dem Jammern und Schreien der Verwun¬ 
deten und Sterbenden. Auch wir gaben Blut 
und Freiheit für die Ehre und Freiheit unseres 
Vaterlandes und unseres Volkes. Unsere frühe- 
ren Kriegsgegner reden und schreiben viel von 
Demokratie, Freiheit der Völker usw. Und wir? 
Wann gibt man uns die Freiheit zurück? Mor¬ 
gen, in einem Jahr vielleicht, oder wann denn? 
Fragen, auf die wir viele Antworten und doch 
keine Antwort erhalten! Ich wühle in meinem 
Holzkoffer und lese wieder die Briefe meiner 
Angehörigen aus der Heimat und immer wieder 
den letzten meines Bruders, den er mir kurz vor 
seinem Heldentod an der Ostfront schrieb. Das 
Deutsch sein heißt: sinnen, ringen, schassen, 
Gedanken sci^n, nach Sternen spähen, 
und Blumen ziehen, — doch stets in Wast'en 
für das bedrohte Eigen stehen! Anaftas. Grün 
Nicht der Geist der ruhigen, bürgerlichen 
Liebe, der Verfassung und der Gesetze, son¬ 
dern die verzehrende Flamme der höheren 
Vaterlandsliebe, die die Nation als Hülle 
des Ewigen umfaßt, soll uns regieren ! Fichte 
ganze linke Rheinland besetzt, unsere Saarheimat 
einer fremden Regierung ausgeliefert, die Erivp«. 
wütet entsetzlich. Nicht genug damit: das deutsche 
Volk vergißt seine Ehre und seine Vergangen¬ 
heit und zerfleischt sich selbst. Uns allen ist das 
Herz so schwer und voll am Abend des 24. De¬ 
zember 1918 in englischer Kriegsgefangenschaft 
im Norden der britischen Insel. — —'— 
Das kleinste meiner Mädchen fragt mich: „Und, 
Vater, jetzt bist du aber froh, daß du bei uns bist 
und auch daß wir einen Adolf Hitler haben?" 
Jawohl! Ich freue mich, und ich bin stolz darauf, 
ein Deutscher zu sein. 
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