Full text: 67.1939 (0067)

aufwärts bis Saarbrücken und Hagenau und das 
untere Maintal, von da aus später auch das 
obere. In all diesen Strichen begegnet man 
häufig Ortsnamen mit Chatten (Katz-sn ...) und 
Maden als Bestimmungsort, wie Medelsheim, 
früher (urkundlich) Medeheim. Auch Ortsbezeich¬ 
nungen mit Batten, so hießen ehedem die Ober¬ 
hessen (bzw. Betten, Botten, . Batzen, Betzen, 
Bassen uss.) kommen vor, wie Bettstadt (Prims), 
Bottenbach und Battweiler (Rheinpfalz). Ober- 
hessische Batten waren auch die Vat-awer (Batt¬ 
mannen) am Niederrhein, die nach Tacitus sicher 
eine chatitsche Abzweigung darstellten. Die Hessen 
gelten und galten stets als grob und kurz ange¬ 
bunden. An die Batten (Batzen) dürfte der Aus¬ 
druck grob — „patzig" erinnern, sowie Betzel 
(Kopfbedeckung). In den altrömifchen Zeugnissen 
werden die Chatten durchweg von den schwäbi¬ 
schen Stämmen unterschieden und sind also den 
istäwisch-rheinischen Germanen zuzuzählen, aus 
denen die Franken hervorgingen. Die mattia- 
kischen Chattuarier werden ausdrücklich Franken 
genannt und ebenso die chattischen Vahnlal- 
bewohner im 3. Jahrh. n. Chr. (bei Ammian). 
Unsere saarländischen Vorfahren sind also ein¬ 
heitlicher, fränkischer Sippe, von der drei Son- 
derftämme hier zusammenstoßen: die ripuarischen 
Vrukterer im Westen, die einst ein Römer Pli- 
nius ein „wildtavteres Volk" (gens ferocissima) 
nannte, die rheinfränkischen Chatten im Osten, 
deren „Geschicklichkeit (sollertia)" und „Ueber- 
legung" (ratio) Tacitus rühmend hervorhebt und 
im Norden die usipischen Moselfranken, deren 
Unerschrockenheit einem Cäsar gegenüber wir 
oben schon erwähnt haben. 
Worte zur Erziehung 
Erziehe deine Kinder hart, nnd du gibst ihnen mehr an 
Liebe als an Weichlichkeit! 
Es ist auch vollkommen verkehrt, wenn die Eltern ihren 
Kindern, manchmal unter eigenen schweren Opfern, alle 
TLünsche z» erfüllen suchen. Das Leben erfüllt sie auch 
nicht, und niemand ist vom Leide verschont. Es muß so 
sein; denn ein Leben ohne Leid wäre auch ein Leben ohne 
Tiefgang nnd ohne Heldentum. 
Erziehe deine Kinder zur Einfachheit und Bescheidenheit. 
Es ist unverantwortlich, wie manche Eltern ihre Kinder 
verwöhnen. Ist eö denn ein Wunder, wenn diese Men¬ 
schen einmal vom Leben tief enttäuscht werden? Wenn 
du deinen Kiiwern eine Erziehung schenkst, die sie für das 
Leben und feinen barten Kampf tauglich macht, werden 
sie es dir einst zu danken wissen und immer in Achtung 
und Verehrung zu ihren Eltern aufblicken. 
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