aufwärts bis Saarbrücken und Hagenau und das
untere Maintal, von da aus später auch das
obere. In all diesen Strichen begegnet man
häufig Ortsnamen mit Chatten (Katz-sn ...) und
Maden als Bestimmungsort, wie Medelsheim,
früher (urkundlich) Medeheim. Auch Ortsbezeich¬
nungen mit Batten, so hießen ehedem die Ober¬
hessen (bzw. Betten, Botten, . Batzen, Betzen,
Bassen uss.) kommen vor, wie Bettstadt (Prims),
Bottenbach und Battweiler (Rheinpfalz). Ober-
hessische Batten waren auch die Vat-awer (Batt¬
mannen) am Niederrhein, die nach Tacitus sicher
eine chatitsche Abzweigung darstellten. Die Hessen
gelten und galten stets als grob und kurz ange¬
bunden. An die Batten (Batzen) dürfte der Aus¬
druck grob — „patzig" erinnern, sowie Betzel
(Kopfbedeckung). In den altrömifchen Zeugnissen
werden die Chatten durchweg von den schwäbi¬
schen Stämmen unterschieden und sind also den
istäwisch-rheinischen Germanen zuzuzählen, aus
denen die Franken hervorgingen. Die mattia-
kischen Chattuarier werden ausdrücklich Franken
genannt und ebenso die chattischen Vahnlal-
bewohner im 3. Jahrh. n. Chr. (bei Ammian).
Unsere saarländischen Vorfahren sind also ein¬
heitlicher, fränkischer Sippe, von der drei Son-
derftämme hier zusammenstoßen: die ripuarischen
Vrukterer im Westen, die einst ein Römer Pli-
nius ein „wildtavteres Volk" (gens ferocissima)
nannte, die rheinfränkischen Chatten im Osten,
deren „Geschicklichkeit (sollertia)" und „Ueber-
legung" (ratio) Tacitus rühmend hervorhebt und
im Norden die usipischen Moselfranken, deren
Unerschrockenheit einem Cäsar gegenüber wir
oben schon erwähnt haben.
Worte zur Erziehung
Erziehe deine Kinder hart, nnd du gibst ihnen mehr an
Liebe als an Weichlichkeit!
Es ist auch vollkommen verkehrt, wenn die Eltern ihren
Kindern, manchmal unter eigenen schweren Opfern, alle
TLünsche z» erfüllen suchen. Das Leben erfüllt sie auch
nicht, und niemand ist vom Leide verschont. Es muß so
sein; denn ein Leben ohne Leid wäre auch ein Leben ohne
Tiefgang nnd ohne Heldentum.
Erziehe deine Kinder zur Einfachheit und Bescheidenheit.
Es ist unverantwortlich, wie manche Eltern ihre Kinder
verwöhnen. Ist eö denn ein Wunder, wenn diese Men¬
schen einmal vom Leben tief enttäuscht werden? Wenn
du deinen Kiiwern eine Erziehung schenkst, die sie für das
Leben und feinen barten Kampf tauglich macht, werden
sie es dir einst zu danken wissen und immer in Achtung
und Verehrung zu ihren Eltern aufblicken.
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