Das im Jahre 1850 in Äeunkirchen eingerichkeie erste Bergmannslazarett an der Saar.
Vom Vergmannslazarett zum Knappfchafts-
dvotMEeulrUU^ Von C£(>efac^£ Dr.^auren, Neiiiikirche»
Im Jahre 1850 wurde in Neunkirchen das
erste Bergmannslazarett im Saarland ein¬
gerichtet, und zwar in einem an der Welles-
weiler Straße gelegenen Schlafhaus. Das Ge¬
bäude, das heute das Bürgermeisteramt be¬
herbergt, lag damals frei und sonnig, und hin¬
ter ihm bot eine parkähnliche Anlage den
kranken und verletzten Bergleuten angenehmen
Aufenthalt in frischer Luft. Es war für die
damalige Zeit ein recht stattlicher Bau, wenn
es auch heute als Rathaus für eine Stadt wie
Neunkirchen durchaus nicht als repräsentativ
angesprochen werden kann. Während des
Krieges 1870/71 waren in ihm verwundete und
kranke Krieger untergebracht.
Als nach dem Kriege 1870/71 die Zahl der
Bergleute um Neunkirchen herum in die Höhe
ging, genügte es nicht mehr den gesteigerten
Anforderungen. Es kam dazu, daß es allmäh¬
lich mit der Ruhe und der frischen Luft zu:
hapern begann, als der Bahnhof erbaut wurde
und seine Anlagen immer mehr wuchsen und als
das Hüttenwerk sich immer mehr ausdehnte.
Und so entschloß man sich dann, in den achtziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts, zu einem
Neubau, nachdem man in der Gemeinde Neun¬
kirchen einen Käufer für das Gebäude gefunden
hatte. 2m Osten von Neunkirchen lag die
Mehlpfuhlschachtanlage, die zum Stilliegen ver¬
urteilt war; sie wurde als Bauplatz erworben
und hier entstand dann im Jahre 1884/85 das
neue Lazarett. Man wählte das Pavillon-
system, das damals für Krankenhausbauten sehr
in Mode war, und das in der Hauptsache große
Säle in einstöckigen, von einander getrennten
Bauten mit verhältnismäßig wenig kleineren
Nebenräumen vorsah. Unser zweites Bild zeigt,
wie das Lazarett kurz nach der Erbauung aussah.