Full text: 66.1938 (0066)

Bergscnu/e 
Niederschläge und gehobene Wassermengen in Hundert- 
Dr Semmler 
Saarbrücken 
seilen im Saarbergbau in den Jahren 19Z8 -1934- 
1937 
den sehr beträchtlichen Niederschlagsmengen nur 
ein kleiner Teil in die Grubenbaue eindringt 
und zu Tage gehoben werden muß. Die ge¬ 
hobenen Wasser machen in dem schon mehrfach 
angeführten Zeitraum nur 7,7 bis 11,5 Prozent 
der Niederschlagsmengen aus. Die Schwankung 
erklärt sich durch den Einfluß der Jahreszeiten 
und die Eigenart des Saarbrücker Steinkohlen¬ 
gebirges. 
Das Saarbrücker Steinkohlengebirge baut sich 
aus einer Folge von Konglomeraten, Sand¬ 
steinen, Sandschiefern, Tonschiefern und Stein¬ 
kohlenflözen auf. Die Konglomerate und Sand¬ 
steine sind wasserdurchlässig, die Tonschiefer da¬ 
gegen wasserstauend. Da die Steinkohlenflöze, 
die im Abbau stehen, ein recht verschi-edenes 
Hangendes und Liegendes haben, so ist erklär¬ 
lich, daß die verschiedenen Flözbetriebe von den 
Niederschlagsmengen bald größere, bald kleinere 
Anteile mitbekommen. Dazu kommt, daß die 
Erdoberfläche durch den Abbau in Mitleiden¬ 
schaft gezogen werden kann und so ein beträcht¬ 
licher Teil des Regenwassers in die Grube 
fließt. 
Im allgemeinen scheint dieser Anteil nicht 
groß zu sein. Trotzdem sind die gehobene! 
Wassermengen sehr bedeutend und mancher wir 
erstaunt sein zu hören, daß im Saarbergba 
doppelt soviel Wasser als Kohlen gefördert 
werden, ja, daß in einzelnen Jahren dies Der 
hältnis schon 3:1 stand. Das gilt für den gan 
zen Bezirk. Einzelne Saargruben fördern so 
gar sechsmal und eine Grube selbst zehnmal so-' 
viel Wasser als Kohlen. Wollte man dies 
Mengen in Gefäßen zu Tage fördern, wie ej 
früher im Bergbau der Fall war, so könnte' 
solche Gruben heute nicht mehr bestehen. 
Da wir nunmehr über die ungefähre Groß 
der zufließenden Wasser in unseren Grube 
unterrichtet sind, können wir auch einmal di 
Kosten betrachten, die solch eine Wasserhaltun 
im Laufe eines Jahres verschlingen kann. Rat 
neueren Berechnungen, die sich auch mit bereit 
in anderen Bergbaugebieten angestellten deckest 
kostet die Hebung eines Kubikmeters Wasser au 
je 100 Meter Höhe 3—4 Pfennige. Wenn mal 
sich nun der Angaben über die Riesenmengez 
erinnert, die jährlich im Saarbergbau gehoben 
werden müssen, so kommt man schon bei eine: 
angenommenen Hubhöhe von 100 Metern au 
78
	        
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