Full text: 66.1938 (0066)

int Jahre 1778, tadelt dieser, daß die Weitungen 
zu groß und die Pfeiler zu schwach seien und 
bemerkt: „... sie werfen das unnütze wilde Gestein 
bloß unordentlich hinter sich! Die Folgen seien 
stets das Zubruchegehen der Schemel." Einzelne 
Stollen besaßen ums 2ahr 1769 schon eine bedeu¬ 
tende Ausdehnung. So erwähnt A. Haßlacher 
einen auf einer flachen Flözmulde angesetzten 
Stollen auf der Grube Wellesweiler, der eine 
Länge von 80 Lachter — 167 Metern hatte, aus 
dem nach rechts und links 10 Schemel betrieben 
wurden, von denen einer die außerordentliche 
Länge von 130 Lachtern — 271 Meter aufwies. 
Nach einem Berichte des Berginspektors 
Engelcke vom 3. Mai 1773, also 5 Jahre nach dem 
Regierungsantritt des Fürsten Ludwig von 
Nassau-Saarbrücken, steht die Grube Wellesweiler 
mit einer Belegschaft von 32 Mann, die sich auf 
4 Stollen verteilen, noch immer an der Spitze 
der Nassau-Saarbrücker Gruben. Ihr folgt die 
Grube Sulzbach-Dudweiler mit 13 Stollen und 
29 Arbeitern, die Grube Gersweiler %it 3 Stol¬ 
len und 14 Arbeitern, die Grube Kohlwald mit 
4 Stollen und 12 Arbeitern, die Grube Ru߬ 
hütte mit 2 Stollen und 10 Arbeitern, Geis¬ 
lautern mit 2 Stollen und 7 Arbeitern. Weitere 
Stollenbetriebe waren zu Platinhammer (Jägers¬ 
freude), im Großwald, im Bauernwald, Schwal- 
bach, Derlen, Burbach, Stangenmühle, Klaren¬ 
thal, Reisweiler und Wahlschied. Die Arbeiter¬ 
zahl dieser Betriebe betrug weniger als 7 Mann 
pro Anlage. 
Als die bedeutendste Grube des In- und Aus¬ 
landes galt in jener weit zurückliegenden Zeit 
die Grube Wellesweiler. In dem im Jahre 1780 
zu Paris erschienenen Werke von Guettard & 
Monnet „Atlas et Description Mineralogique 
de la France" wird die Grube Wellesweiler 
„als die bedeutendste und schönste Kohlengrube 
der Welt" bezeichnet. 
In dem hier zur Rede stehenden Zeitabschnitt 
waren noch folgende Gruben, die anderen Terri¬ 
torien des Saarlandes angehörten, in mehr oder 
weniger regelmäßigem Betriebe: die Grube ^— 
Hostenbach im Gebiet der Abtei Wadgassen, 
eine Grube zu Illingen, die dem Reichs¬ 
rittergeschlecht von Kerpen gehörte, eine Grube 
der Glashütte Merchweiler, ferner die der 
gräflichen Familie von der Leyen gehörende 
Grube St. Ingbert, sowie zwei Gruben der 
Mariannenthaler Glashütte am Altenwalde, 
die der gleichen Herrschaft gehörten. 
Vom Jahre 1779 ab bis zum Jahre 1790 hatte 
die Steinkohlenförderung der landesherrlichen 
Bald ist auch sie in ihrer äußeren Ausrüstung fertig; Mai 1937 
Aufn.' Kirschmann-Saarbrücken 
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