int Jahre 1778, tadelt dieser, daß die Weitungen
zu groß und die Pfeiler zu schwach seien und
bemerkt: „... sie werfen das unnütze wilde Gestein
bloß unordentlich hinter sich! Die Folgen seien
stets das Zubruchegehen der Schemel." Einzelne
Stollen besaßen ums 2ahr 1769 schon eine bedeu¬
tende Ausdehnung. So erwähnt A. Haßlacher
einen auf einer flachen Flözmulde angesetzten
Stollen auf der Grube Wellesweiler, der eine
Länge von 80 Lachter — 167 Metern hatte, aus
dem nach rechts und links 10 Schemel betrieben
wurden, von denen einer die außerordentliche
Länge von 130 Lachtern — 271 Meter aufwies.
Nach einem Berichte des Berginspektors
Engelcke vom 3. Mai 1773, also 5 Jahre nach dem
Regierungsantritt des Fürsten Ludwig von
Nassau-Saarbrücken, steht die Grube Wellesweiler
mit einer Belegschaft von 32 Mann, die sich auf
4 Stollen verteilen, noch immer an der Spitze
der Nassau-Saarbrücker Gruben. Ihr folgt die
Grube Sulzbach-Dudweiler mit 13 Stollen und
29 Arbeitern, die Grube Gersweiler %it 3 Stol¬
len und 14 Arbeitern, die Grube Kohlwald mit
4 Stollen und 12 Arbeitern, die Grube Ru߬
hütte mit 2 Stollen und 10 Arbeitern, Geis¬
lautern mit 2 Stollen und 7 Arbeitern. Weitere
Stollenbetriebe waren zu Platinhammer (Jägers¬
freude), im Großwald, im Bauernwald, Schwal-
bach, Derlen, Burbach, Stangenmühle, Klaren¬
thal, Reisweiler und Wahlschied. Die Arbeiter¬
zahl dieser Betriebe betrug weniger als 7 Mann
pro Anlage.
Als die bedeutendste Grube des In- und Aus¬
landes galt in jener weit zurückliegenden Zeit
die Grube Wellesweiler. In dem im Jahre 1780
zu Paris erschienenen Werke von Guettard &
Monnet „Atlas et Description Mineralogique
de la France" wird die Grube Wellesweiler
„als die bedeutendste und schönste Kohlengrube
der Welt" bezeichnet.
In dem hier zur Rede stehenden Zeitabschnitt
waren noch folgende Gruben, die anderen Terri¬
torien des Saarlandes angehörten, in mehr oder
weniger regelmäßigem Betriebe: die Grube ^—
Hostenbach im Gebiet der Abtei Wadgassen,
eine Grube zu Illingen, die dem Reichs¬
rittergeschlecht von Kerpen gehörte, eine Grube
der Glashütte Merchweiler, ferner die der
gräflichen Familie von der Leyen gehörende
Grube St. Ingbert, sowie zwei Gruben der
Mariannenthaler Glashütte am Altenwalde,
die der gleichen Herrschaft gehörten.
Vom Jahre 1779 ab bis zum Jahre 1790 hatte
die Steinkohlenförderung der landesherrlichen
Bald ist auch sie in ihrer äußeren Ausrüstung fertig; Mai 1937
Aufn.' Kirschmann-Saarbrücken
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