Full text: 66.1938 (0066)

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2m vergangenen Jahrhundert war man im 
wesentlichen auf die Verwendung von Frisch¬ 
luftgeräten beschränkt, bei denen man frische Luft 
von einer ungefährlichen Stelle aus durch eine 
Schlauchleitung dem Träger einer Maske oder 
eines den Kopf allseitig umgebenden Helmes 
zuführt. Heute werden für den Grubenrettungs¬ 
dienst vornebmlich Kreislaufgeräte gebraucht, die 
im wesentlichen erst in den letzten 40 Jahren 
entwickelt worden sind. In diesen Geräten, die 
nicht von einer Zuleitung abhängig sind, wird 
die einen Kreislauf in dem Gerät durchmachende 
Luft in einer Alkalipatrone von der ausgeat¬ 
meten Kohlensäure gereinigt und durch lausen¬ 
den Zusatz von Sauerstoff, der hoch verdichtet in 
einer Flasche mitgeführt wird, aufgefrischt. Die 
Eebrauchsdauer dieser frei tragbaren Geräte ist 
für den Bergbau auf zwei Stunden bemessen. 
Die früher als Atemmasken bezeichneten Filter¬ 
geräte finden im Bergbau selten Verwendung, 
da sie nur urtter bestimmten Bedingungen ver¬ 
wendbar sind. 
Die Saargruben haben zur Zeit der Preu¬ 
ßischen Verwaltung vielfach zur Fortentwicklung 
der bergbaulichen Technik beigetragen und sind 
damit ihrer Verpflichtung, als staatliche Gruben 
beispielgebend zu sein, nachgekommen. Dies gilt 
auch auf dem Gebiet des Grubenrettungswesens. 
Die ersten Kreislaufgeräte sind im Saargebier 
bereits 1885 auf Grube Maybach erprobt wor¬ 
den. Späterhin hat man auf Grube König Geräte 
erprobt. 1903 hat Dr. Dräger vom Drägerwerk 
auf Grube Camphausen für die Fortentwicklun 
der Geräte grundlegende Versuche durchgeführi 
Auf jeder Anlage waren vor dem Kriege einig 
Geräte vorhanden. Jetzt stehen technisch gutburtf 
gebildete Geräte in genügender Zahl zur Ver¬ 
fügung, jedoch bedürfen sie einer guten Ueber 
wachung und Pflege, um jederzeit einsatzberei 
zu sein. Ferner erfordert ihre Verwendung vok 
kommene Vertrautheit des Geräteträgers mi 
dem Aufbau, der Wirkungsweise und Leistung- 
fähigkeit der Geräte, die nur durch gründliä 
Schulung und stete Uebung zu erzielen ist. D 
bei Verwendung von Gasschutzgeräten auszr 
führenden Arbeiten stellen die Grubenwehr 
männer zuweilen vor schwere Aufgaben uit 
bringen hohe körperliche und seelische Anford¬ 
rungen mit sich, z. B. bei Arbeiten zur Bekäny 
fung von Grubenbrand in heißen, feuchte 
Wettern und in dichtem Rauch unter schwierige 
örtlichen Bedingungen. Mitglieder der Grubtt 
wehr können daher nur Bergleute sein, d 
bestimmten Anforderungen genügen und die fr 
bewußt sind, daß von ihnen das Wohlergehc 
von Arbeitskameraden und die Erhaltung d. 
Arbeitsstätte abhängen kann, und daß sie, wie< 
schon in einer alten Dienstanweisung der Saa 
gruben heißt, einer auserlesenen Truppe ang- 
hören, die den Zweck und die Verpflichtung he 
im Falle eines Grubenunglücks bei der Duck 
führung der Rettungsarbeiten die befände! 
Stütze der Werksleitung zu fein. 
Die Saargruben haben nach der Rückglied 
Hauptrettungsstelle der Saargruben in Maybach-Vst 
Aufnahme: Drnger-Werke 
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