Gedanken über den zweiten Bierjahresplan
Kann der Bergmann mithelfen?
Der Führer
Aus seiner Proklamation auf dem Reichspartei¬
tag am 9. September 1936.
„In vier Jahren mutz Deutschland in allen
jenen Stoffen vom Ausland gänzlich unab¬
hängig sein, die irgendwie durch die deutsche
Fähigkeit, durch unsere Chemie und Maschinen¬
industrie, sowie durch unsern Bergbau selbst
beschafft werden können!
Der Neuaufbau dieser großen deutschen Roh¬
stoffindustrie wird auch die nach Abschluß der
Aufrüstung freiwerdenden Menschenmassen na¬
tionalökonomisch nützlich beschäftigen. Wir
hoffen, damit die nationale Produktion auf
vielen Gebieten erneut steigern zu können, und
zwar im inneren Kreislauf unserer Wirtschaft,
um damit die aus unserem Export stammenden
Eingänge in erster Linie für die Versorgung
mit den uns dann noch fehlenden Rohstoffen zu
reservieren.
Die notwendigen Anordnungen zur Durchfüh¬
rung dieses gewaltigen deutschen Wirtschafts¬
planes habe ich soeben erlassen. Die Ausführung
wird mit nationalsozialistischer Energie und
Tatkraft erfolgen. Unabhängig davon kann
Deutschland aber nicht auf die Lösung seiner
kolonialen Forderungen verzichten. Das Lebens¬
recht des deutschen Volkes ist genau so groß wie
die Rechte der anderen Nationen! . . .
Nicht die Freiheit oder der Gewinn einiger
Industrieller steht zur Debatte, sondern das
Leben und die Freiheit der deutschen Nation.
Wer glaubt, im Interessenkreis dieser Freiheit
und dieses Lebens nicht bestehen zu können, hat
keine Existenzberechtigung in unserer Gemein¬
schaft. Die Nachwelt wird uns einmal nicht die
Frage vorlegen, ob wir in dieser kritischen und
bedrohlichen Zeit die demokratische Freiheit —
sprich Zügellosigkeit — hochhielten, sondern nur
ob es uns gelang, ein großes Volk vor dem wirt¬
schaftlichen und politischen Zusammenbruch zu
bewahren. Im übrigen haben wir vor uns eine
Millionenmasse anständiger, arbeitender Men¬
schen in Stadt und Land. Sie schenkt uns ihr
Vertrauen, sie erwartet von uns, daß wir für
die Erhaltung ihres Lebens die rich¬
tigen Entschlüsse treffen . . ."
*
Ministerpräsident Hermann Gering
Aus seiner Verkündigungsrede
am 29. Oktober 1936.
„Was ist der zweite Vierjahresplan? Ich
fasse ihn zusammen in einen einzigen fundamen¬
talen Satz:
Die Sicherung der deutschen Ehre
und die Sicherung des deutschen
Lebens.
Ein klares Ziel, klar vor allem aber darum,
weil wir ja wissen, wie weit heute die Siche-
rung gedrungen ist und weil wir auch darum
wißen, daß diese Sicherung im zweiten Vier¬
jahresplan darin besteht, die Wirtschaftskraft
Deutschlands weiter zu stärken und auszubauen.
Der Sinn meiner Vollmachten, die mir der
Führer übertragen hat, ist die Zusammenfassung
aller Kräfte, die einheitliche Lenkung aller
Kräfte auf das eine Ziel ... So wie in den
vergangenen vier Jahren durch die Rückgewin¬
nung der W e h r f r e i h e i t die äußere Macht
aufgerichtet wurde, so ist es eine zweite gewal¬
tige Leistung, die dem deutschen Volk die not¬
wendigsten Grundlagen für seine Ernährung
und für sein Leben wiedergegeben hat: als der
Führer zur gewaltigen Erzeugungs¬
schlacht der deutschen Bauern aufrief, ge¬
schah dies zweite gewaltige Werk der vergange¬
nen vier Jahre. Wer erinnert sich nicht des
Zustandes der Landwirtschaft! Ueberall das
Bauernsterben, Verlassen der Höfe, tot die Äcker,
verschachert die Ernte! So sah es aus, als
Adolf Hitler mit starken Zügeln die Re¬
gierung Deutschlands übernahm. Und heute?
Der Bauer sitzt sicher auf seinem Grund und
Boden. Neben dieser mächtigen Erzeugungs¬
schlacht ging die größte aller Arbeits-
schlachten. Fast sieben Millionen Arbeits¬
lose galt es, wieder in Arbeit und Brot zu
bringen. Diese Aufgabe ist heute fast restlos
gelöst. . .
Wiederhergestellt wurde die deutsche Freiheit
und die deutsche Ehre! Geschlossen ist das trau¬
rigste Kapitel deutscher Geschichte, herausgerissen
die Seiten von Schande und Schmach, deutscher
Not und Verelendung, und das neue Kapitel
wurde begonnen mit dem Grundsatz:
Die Freiheit und die Ehre
sind das Fundament des Dritten
Reiche s."
31