Apparate und Behälter zur Verfügung stehen.
Es soll zwar geschickte Hausfrauen geben, die
zwei übereinandergestülpte große Schmortöpfe
als Einkochapparat zu benutzen verstehen. Den
meisten wird es aber dabei passieren, daß die
Lebensmittel dann doch nicht sicher genug ein¬
gekocht werden und sich in den Einkochgläsern
schon nach kurzer Zeit eine Schimmelschicht
bildet. Deshalb muß die Hausfrau nicht nur
ihre Einkochgläser und -töpfe und die
dafür erforderlichen Verschlüsse kontrollieren
und rechtzeitig erneuern, sondern auch sehr sorg¬
fältig prüfen, ob der mögliche Verderb der ein¬
gekochten Lebensmittel nicht durch rechtzeitige
Anschaffung eines Einkochapparates
vermieden werden kann. Daran, daß man beim
Einkochen die richtigen Konservierungs¬
mittel, Gär- und Hefemittel, Wasserglas usw.
nicht vergißt, wird ja schon jedes Einkochrezept
deutlich erinnern. Auch zur Vorbereitung des
Einkochens find Apparate wie Frucht¬
pressen, Dampfsaftgewinner usw. nicht zu
übersehen, weil sie ihrerseits die Rohfrüchte
bester ausnutzen und nicht so viel in den Tre¬
bern stecken bleibt, wie bei manueller Bearbei¬
tung.
Es eignet sich nicht immer jedes Gerät für
jeden Haushalt. Hier muß die Hausfrau den
Rat desHausrathändlers in Anspruch
nehmen, der ihr auch bei richtiger Darlegung
ihrer Absichten die richtigen Geräte und Be¬
hälter verkaufen wird. Jedenfalls kann durch
zweckmäßige Verwendung von Haushaltsgeräten
die Hausfrau entscheidend im Kampf gegen den
Verderb mitwirken und sich gleichzeitig vor un¬
erwartetem Schaden bewahren. Es gibt auch
noch sonst so viele nützliche Geräte, die in einer
rationellen Hauswirtschaft nicht fehlen sollten.
2e nach den besonderen Bedingungen des ein¬
zelnen Haushalts können Kochkisten, Patent-
kochtöpfe, Thermosflaschen, Steingutgeräte.Milch-
wächter und viele andere Dinge als Waffen
im Kampf gegen den Verderb eingesetzt werden.
Man muß sie nur richtig auswählen. 6—t.
Wie man Eier frisch erhält!
Im Frühjahr legen die Hühner mehr Eier als
wir essen können. Für das ganze Jahr reichen
aber die deutschen Eier doch nicht aus. Es müsten
noch große Mengen aus dem Ausland ein¬
geführt werden. Weil diese Einfuhr Devisen
kostet, mutz der zeitweilige Eierüberschuß konser¬
viert werden. Großbetriebe sorgen für Ein¬
lagerung in Kühlhäusern. Aber jeder eiererzeu¬
gende Kleinbetrieb ist ohne weiteres in der Lage
durch richtige Konservierung der jetzt überschüs¬
sigen billigen Eier eine kleine Reserve anzulegen.
Die Avril-, Mai- und Juni-Eier eignen sich
dazu am b e st e n.
Das Ei hält sich im ursprünglichen Zustand
nur wenige Wochen frisch. Durch die Poren der
Eierschale trocknet es aus, verliert an Gewicht
und ist der Infektion durch Fremdkeime aus¬
gesetzt.
Zur Frischhaltung muß das Ei zunächst von
jedem Schmutz mittels Bürste, Tuch oder
Schwamm gereinigt werden. Rur gesunde und
saubere Eier, die helldurchscheinend und klar
sind und eine nicht zu dünne, sprungfreie Schal«
haben, eignen sich zur Konservierung. Sie lassen
sich schon in trockener Luft bei Kellertemperatur
lange frisch erhalten, müsten aber dann in waage¬
rechter Lage ( nicht auf die Spitze stellen!) auf¬
bewahrt und möglichst täglich gewendet werden,
damit der Eidotter nicht an der Schale fest¬
klebt. Im Handel gibt es Eierschränke mit
flachen Eierschubladen und mechanischer Wende¬
vorrichtung, die das Wenden größerer Mengen
von Eiern erleichtern. Doch können die Eier
gegen Bruchgefahr auch durch Einbetten in Sand,
Torfmull, Holzwolle oder durch Einwickeln in
Papier geschützt werden. Weniger geeignet hier¬
zu sind Kleie oder Häcksel, da sie oft Schimmel¬
spuren enthalten.
Für die Konservierung im Kleinen hat sich als
praktisch erwiesen, die Eischale mit Paraffin,
Gelatine, Harz, Wachs zu überziehen. Auch mit
Vaseline hat man gute Erfahrungen gemacht.
Das Abreiben der Eierschale mit einer Speck¬
schwarte wirkt ebenfalls gut konservierend.
Für die Konservierung im Großen ist die Ein¬
lagerung in konservierende Flüssigkeiten, vor
allem in Kalkwaster und Wasterglaslösung wich¬
tig. Kalkwasser ist zwar billiger, hat aber den
Nachteil, daß die Schale leicht brüchig wird und
einen eigenartigen Geruch annimmt. Auch eignet
sich das Eiweiß der Kalkeier nicht zum Schnee- j
schlagen. Man rechnet auf einen Eimer Master
einen Liter gelöschten Kalk und eine kleine Hand
voll Salz. Unter allmählichem Zugießen von
Master bereitet man eine dünnflüstige Kalk¬
lösung. Bevor der Kalk sich setzt, wird vorsichtig
ein Ei nach dem anderen eingelegt. Rach einigen
Tagen bildet sich an der Oberfläche der Kalk¬
milch eine kristallisierte Fläche, welche nicht be¬
schädigt werden darf, da sie gleichfalls zum Luft¬
abschluß beiträgt. In Kalkwasser halten sich Eier
etwa ein Jahr lang frisch.
Bester als die Kalkkonservierung ist, besonders
für kleinere Mengen Eier, das Einlegen in
Ratronwasterglas, das mit der zehnfachen Menge
abgekochten und wieder erkalteten Masters ver¬
mischt wird. Unter Zusatz von ein wenig Salz
füllt man saubere Töpfe oder gut ausgelaugte
Fässer etwa bis zur Hälfte mit der Mischung.
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