schieden wurde. Aber nicht nur über das Los
und die Zukunft der Bergleute sollte hier die
Entscheidung fallen. Hier wurde auch sogenannte
große Politik getrieben. Hier liefen die Fäden
der französischen Saar-Propaganda zusammen.
Hier saß schon der berüchtigte Major Richert,
der erste französische Propaganda-Chef an der
Saar als getarnter Bergbeamter, um- seine
Puppen tanzen und die Franken für die Ver-
welschungspläne fließen zu lassen. Hier saß
auch der Verräter R o s s e n b e ck mit seinem
Stabe. Von hier aus liefen die Fäden nach den
einzelnen Schächten und Berginspektionen, gin¬
gen die Anweisungen für die jeweilige Taktik
aus, flössen die Silberlinge an die Fanatiker
und Judasse; denn die Saargruben waren die
Geldquelle der gegnerischen Propaganda und die
B e r g w e r k s d i r e k t i o n das Haupt¬
quartier aller Gegner der Rück¬
gliederung des Saargebietes an Deutsch¬
land.
Run hat auch diese „Herrlichkeit" ihr Ende
gefunden. Der Saarbergmann, der so tapfer und
treu in all den schweren Jahren zum Vaterlande
gestanden hat, erlebt am 1. März 1935 einen
besonderen Ehrentag. Die Trikolore fällt, ver¬
schwindet von den einzelnen Schachtanlagen und
von dem Gebäude der Hauptverwaltung der
Saargruben in Saarbrücken. An ihrer Stelle
steigen allenthalben die deutschen Flaggen hoch.
In Saarbrücken marschieren ziemlich früh
morgens bereits Knappengruppen in der
alten Vergmannstracht, begleitet von
Bergkapellen zum Bergwerksdirektions¬
Gebäude. Bald schon stauen sich hier die Massen.
Ehrengäste erscheinen. Alte Bergmanns¬
fahnen gruppieren sich vor dem Haupteingang.
Frohe Feststimmung allenthalben. Auf allen Ge¬
sichtern ein freudiges Aufleuchten.
Ein schlichter Knappe, Johann Keßler aus
Quierschied, spricht zuerst. Wuchtig klingen seine
Worte: „Wir sind wieder eins mit dem deut¬
schen Vaterlande, von dem uns nichts mehr
trennen kann . . . Wir sind stolz darauf, daß
die Saargruben wieder deutsch sind und wir
deutschen Vorgesetzten Gefolgschaft leisten können,
mit denen wir Bergleute — das sei unser hei¬
liger Wille — eine wahre Betriebs- und Volks¬
gemeinschaft bilden werden. Unserem Vaterlande
und seinem Führer geloben wir heute unver¬
brüchliche Treue, die wir beschwören mit unserem
alten Bergmannsgruß „Glück auf".
Kreisleiter D ü r r f e l d nimmt das Gelöbnis
der Saar-Bergknappen entgegen, spricht ihnen
Dank und Anerkennung für ihre treudeutsche
Haltung aus: „Die Ehre der Arbeit" —
so ruft er — „ist hier an der Saar doppelt
geadelt worden: Bergmann und Arbeiter
haben dieses Land getragen, zurückgetragen in
das ewige Deutschland. Mit diesem Willen zur
unzertrennlichen nationalen und sozialW
Volksgemeinschaft soll nun auch an dieser Sti
an der 15 Jahre lang eine fremde Flagge m
das deutsche Banner hochgezogen werden. $
um: E s lebe Deutschland! Hei
Deutschlands Flagge!" Die Fahnen
neuen Reiches steigen an den Masten emj
Saar-Bergleute — Generaldirektor Wäch,
und zwei Knappen — ziehen sie hoch. Die H
fenträger präsentieren, die Fahnen salutier
-die Massen jubeln und singen, begleitet vorn
Musikkapellen, das an der Saar zum Kampii
gewordene „Deutsch ist die Saar!" S a a r l a n
Gruben mit ihren schwarzen Di
m anten, die von den Franzosen
heiß begehrt wurden, sind wiei
deutsches Eigentum geworden!
*
Der Führer in Saarbrücken
Das Saarvolk ist glücklich!
1. März 1935: Rach einem so glänzen!
deutschen Abstimmungssieg, wie ihn der 13. ü
gebracht hat, ist es selbstverständlich, dag!
Völkerbundsrat die Wiederverein ign
des ganzen Saargebietes mit d
Reiche unverzüglich aussprechen mußte, I
daß mit der Uebergabe des Saargebietes
Deutschland große Feierlichkeiten verbunden f
Sie finden in der Hauptsache am Freitag,i
1. März, statt.
In freudiger Erwartung hat das Saaili
zum Empfange des Stellvertreters des Führ
Reichsminister Heß, der übrigen deuii:
Minister, des Gauleiters und Saarbevollm
tigten B ü r ck e l, der vielen Vertreter weltlii
und kirchlicher Behörden, der Partei, Fon
tionen und Organisationen sein schönstes $
kleid angelegt. Das ganze Saarland — r
zuletzt auch das kleinste Vergmannsdorf — pa
in herrlichstem Schmuck. Dankbar und froh !
es sich auf diese Feier vorbereitet. Deni
schichtlich für das Saarvolk überaus bedeute
Tag würdig zu begehen, ist für die Saarlc»
eine Ehrensache, auch wenn der geliebte Fül
— wie es heißt — leider nicht dabei sein 8
Im stillen hofft man aber doch noch, datz
kommt. So freudig man auch gestimmt ist
wenn der Führer nicht dabei sein kann,
dem Saarvolk doch das, wonach es sich für di
Tag am allermeisten gesehnt hat.
Die Feierlichkeiten nehmen ihren prograi
gemäßen Anfang und Verlauf, ohne dag
Führer eingetroffen ist. Alles ist auf den Beil
in froher Erregung. Der 1. Marz 1935, der>-
der offiziellen Rückkehr zum geliebten
lande, wird zum 1. Generalappell^