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Grude Zrankenhol; : Schacht 1.
kenholz nicht möglich, fremdes Kapital für das
Werk zu interessieren; er war nur auf sich selbst,
seine Familie und einige gute Freunde ange¬
wiesen; das Werk ist also eine reine Fami¬
liengründung.
So wurde im Jahre 1862 die „Franken-
holzer Bergwerksgesellschaft" nach
den Bestimmungen des Code Civil gegründet.
Zuerst bestanden 32 Anteile. Im Jahre 1878,
infolge Inangriffnahme des Schachtes j, wurde
die Anzahl der Anteilstämme erhöht.
Präsidentschaft des Verwaltungsrats
und Generaldirektion wurden bis zum
Jahre 1891 durch den Gründer ausgeübt; als
Präsident und Direktor folgte sein Sohn
August Culmann. Herr G u n tz, Professor
an der Faculté des Sciences de Nancy, ein
Schwiegersohn des 2. Präsidenten, wurde im
Jahre 1902 dritter Präsident der Grube Fran¬
kenholz.
Im Jahre 1894 wurde Herr Paul Weiß,
Ingénieur du Corps des Mines Français, zu¬
erst Beirat, dann Delegierter des Verwaltungs¬
rates.
Vom Februar 1896 bis Mai 1921 war Herr
Friedrich Schulte-Mäter Direktor der
Grube Frankenholz. Unter seiner tatkräftigen
und umsichtigen Leitung nahm die Grube einen
großen Aufschwung. Er starb am 4. Mai 1930
zu Kötzschenbroda im Alter von 72 Jahren.
Im Jahre 1909 wurde die Gewerkschaft „Kon¬
solidiertes Nordfeld" aufgekauft.
Das Anlagekapital der Gesellschaft betrug int
Jahre 1913 sechs Millionen Mark.
Durch den Vertrag von Versailles wurde der
französische Staat Eigentümer aller Anlagen
der Grube Frankenholz. Er verpachtete jedoch
die Grube vorläufig an die alte Frankenholzer
Bergwerksgesellschaft (Vertrag vom 22. Oktober
1919), sodann endgültig an die Société Anonyme
des Mines de Frankenholz, die an die Stelle
der in Liquidation getretenen Frankenholzer
Bergwerksgesellschaft trat (Vertrag vom 30. Ok¬
tober 1920).
Dieser Vertrag wurde durch die Gesellschaft
für Ende Dezember 1931 gekündigt. Seit
11. April 1932 besteht mit dem französischen
Staat ein neuer. Vertrag. Das gegenwärtige
Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 3 600 000
Franken. Auch heute noch ist Herr Euntz Prä¬
sident und Herr Paul Weiß Delegierter des
Verwaltungsrates.