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am Feste Mariä Geburt der 
Segen über die Stadt ge¬ 
sprochen. Unser Bild auf 
Seite 102 vermittelt eine 
kleine Anschauung von dem 
Reichtum und der archi¬ 
tektonischen Schönheit des 
Innenteils dieser Basilika. 
Kostbare Mosaik-Bilder, mit 
wunderbaren Skulpturen, 
wechseln in verschwenderischer 
Fülle mit einander ab. 
Ganz im Süden, an dem 
Strande des Mittelländischen 
Meeres, in Marseille erhebt sich 
auf einem weihen Kalkfelsen 
100 Meter über dem Meere 
thronend die Kirche Notre- 
Dame-de-la-Garde, das Wahr¬ 
zeichen *der Seefahrer. Den 
45 Meter hohen Glockenturm 
krönt eine vergoldete, über¬ 
lebensgroße Marienstatue. Zu 
dieser, kilometerweithin sicht¬ 
baren Statue erheben die 
Seeleute ihre Augen, um der 
Jungfrau zu danken für die 
glücklich überstandene Fahrt, 
oder mit der Bitte im Herzen, den 
Hafen wohlbehalten erreichen zu kön¬ 
nen. Die zahlreichen an der Decke 
und an den Wänden der Kirche auf¬ 
gehängten Weihgeschenke geben ein 
Zeugnis von dem Glauben der See¬ 
leute an die Jungfrau und ihrer Ver¬ 
ehrung. 
Mehr im Norden befindet sich in 
dem Departement du Lot das Städt¬ 
chen Rocamadour, dessen Häuser etagen¬ 
weise am Abhang der Hochebene des 
Gramat erbaut sind, und das von 
einem Felsen überragt ist, auf dessen 
Spitze sich eine Kapelle der Mutter 
Gottes befindet. Bemerkenswert ist 
eine unterirdische Kapelle, in der eine 
Marienstatue in das Berggestein ein¬ 
gehauen ist. 
In der westlichen Ecke der Bretagne, 
an der Küste gelegen, ist die gnaden¬ 
reiche Wallfahrtskirche zu unserer 
lieben Frau von Folgotzt. Wunder¬ 
bar ist die Entstehung dieses Wall¬ 
fahrtsortes. Gegen die Mitte des 
14. Jahrhunderts lebte hier in einem 
Walde bei einer Quelle ein armer, 
schwachsinniger Mensch, der im Volks¬ 
munde nur „Salaün ar soll" genannt 
wurde. Er hatte die Gewohnheit, 
ständig „Ave Maria" zu sagen. Nach 
seinem Tode sproß auf seinem Grabe, 
mitten im Winter, eine weiße Lilie 
empor, auf der mit goldenen Buchstaben 
die Worte „Ave Maria" geschrieben 
standen. Aus der ganzen Umgegend 
strömten die Leute herbei, um dieses 
Wunder zu bestaunen, und man be¬ 
schloß, an dieser Stelle eine Kirche zu 
Lal von La Latrile. 
Rocamadour.
	        
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