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ic Entdeckung des Radiums ist ganz eng mit
derjenigen der Radioaktivität verknüpft, welche
wiederum in engem Zusammenhang mit der Ent¬
deckung der Röntgenstrahlen steht.
Eine Glaswand, die von Kathodenstrahlen ge¬
troffen wird, beginnt zu leuchten; man sagt, sie
kommt in den Zustand der „Fluoreszenz" d. h. sie
sendet ihrerseits neue Strahlen aus, welche unter
anderem die photographische Platte beeinflussen,
sogar wenn sie ihnen nicht direkt ausgesetzt ist, z. B.
wenn die Platte in schwarzem Papier, oder Karton
lichtdicht verschlossen ist. Diese Strahlen sind die
Röntgenstrahlen.
Als Röntgen sie entdeckte, stellten verschiedene
Forscher fest, daß manche Substanzen, insbesondere
die Lösungen von Uraniumsalzen, die an sich
fluoreszent sind, auch ähnliche Strahlungen aus¬
senden.
Der Franzose H. Be quere l befaßte sich am
Ende des letzten Jahrhunderts mit der Untersuchung
dieser von den Uraniumsalzen abgegebenen Strahlen.
Er fand dabei die Haupteigenschaften dieser
Strahlen.
Madame Curie, die sich auf ähnlichem Gebiet
betätigte, stellte alsdann fest, daß in manchen
Uranium-Mineralien die Strahlung bis zu viermal
stärker war, als in den reinen Uranien-Salzen. So
kam sie auf den Gedanken, daß die Mineralien
andere Elemente enthalten könnten, die noch aktiver
wären als Uranium. Das führte auf den Weg zur