Full text: 62.1934 (0062)

r Calender. 
N * 
I. Chronologische Charakteristik des Jahres 1934. 
Das gegenwärtige 1934. Jahr der christlichen 
Zeitrechnung wird von Christi Geburt an gerechnet. 
Ec- ist ein Gemeinjahr von 365 Tagen oder 52 
Wochen und 1 Tag und beginnt mit einem Montag. 
In Osteuropa ist noch der j u l i a n i s ch e Ka¬ 
lender in Gebrauch, während unser allgemein ge¬ 
bräuchlicher Kalender der gregorianische 
heißt. Diesen Namen trägt er zu Ehren des Papstes 
Gregor XIII., der ihn 1582 für die katholische 
Christenheit einführte. Doch geht die Reform in 
Wirklichkeit zurück auf einen Antrag unseres 
Landsmannes Nikolaus C u s a n u s. Der aus 
Cues gegenüber Bernkastel stammende Kardinal 
war einer der gelehrtesten Leute seiner Zeit. Mit 
unserer Heimat verbinden ihn enge Beziehungen, 
war er doch Ehrenpfarrherr von St. Wendel. — 
Er hatte den Reformantrag bereits eineinhalb 
Jahrhundert vorher, nämlich 1439, auf dem Baseler 
Konzil, gestellt Die Änderung selbst beruht auf 
Berechnungen des gelehrten Kalabreser Arztes 
Aloisio Lilio. 
Die Juden haben ebenso wie die alten Griechen 
ein Jahr aus 12 Mond monaten von abwechselnd 
30 und 29 Tagen, und dazu nach der Reform durch 
Hillel (358 n. Chr.) in 19 Jahren 7 Schaltmonate, 
die als „Weadar", d. i. 2. Adar hinter dem 
6. Monat Adar eingeschaltet werden. Sie zählen 
bekanntlich seit Erschaffung der Welt und haben 
demzufolge am 21. September vorigen Jahres (1933) 
ihr 5694. Jahr begonnen, welches bis zum 9. Sep¬ 
tember 1934 dauert. Das 5695. Jahr läuft vom 
10. September 1934 bis 27. September 1935 bürger- 
licher Rechnung. 
Berechnung der Feste. 
a) Tafel der beweglichen christlichen 
Feste. 
Jahr j 
Ostern 
Himmel¬ 
fahrt 
Pfingsten 
Fron¬ 
leichnam 
1. Advent 
1934 j 
1. April 
10. Mai 
20. Mai 
31. Mai 
2. Dez. 
1935 
21. „ 
30. „ 
9. Juni 
20. Juni 
1. „ 
1936 j 
12. „ 
2l. „ 
31. Mai 
11. „ 
29. Nov. 
1937 
28. März 
6. „ 
16. „ 
27. Mai 
28. „ 
1938 I 
17. April 
26. „ 
p. Juni 
16. Juni 
27. „ 
1939 
6. „ 
18. „ 
28. Mai 
8. „ 
3. Dez. 
1910 
24. März 
2. „ 
12. „ 
23. Mai 
1. „ 
b) Feste des jüdischen Kalenders. 
31. März: Passah: 20. Mai: Wochenfest: 10. Sep¬ 
tember: Neujahrsfest (5695); 19. September: Ver¬ 
söhnungsfest; 24. September: Laubhüttenfest. 
IH. Erklärung einiger chronologischer Ausdrücke. 
Das Jahr 1934 hat als güldene Zahl: 16, als 
E p a k t e : 14, als S o n n e n z i r k e l : 11, als 
So nn tagsbuch st aben: 0. 
Was heißt das? 
Die „ E p a k t e " eines Jahres zeigt an. wieviel 
Tage hei Anfang desselben seit dem letzten Neu¬ 
mond verflossen sind, d. h. in welchem Alter der 
M o n d steht. 
Die Epakten kehren jeweils für einen, mehrere 
Jahrhunderte dauernden Zeitraum in einer Periode 
von 19 Jahren unverändert in der gleichen Reihen¬ 
folge wieder. Die Zahl, die angibt, das wie¬ 
vielte Jahr in einer solchen 19 jährigen Periode 
das betreffende ist, nennt man die „güldene 
Zahl" des Jahres. 
Bezeichnet man endlich die Tage eines Jahres, 
vom 1. Januar beginnend, der Reihe nach mit den 
immer wiederkehrenden sieben Buchstaben A, B, C, 
D, E, F, Q, so wird der Buchstabe, der auf den 
Sonntag fällt, der „ S o n n t a g s b u ch st a b e " ge¬ 
nannt. Trifft der 1. Januar auf einen Sonntag, so 
ist der Sonntagsbuchstabe also A, auf einen Sams¬ 
tag. Freitag, Donnerstag, Mittwoch, Dienstag, 
Montag, so ist er B, C, D, E, F oder Q. — In 
einem Schalt jähre hat man 2 Sonntagsbuch¬ 
staben. 
Auch die Sonntagsbuchstaben kehren wie die 
Epakte in einem Zyklus wieder, und zwar von 
4 X 7 — 28 julianischen Jahren, und die Zahl, 
die angibt, das wievielte Jahr dieser Periode ein 
gewisses Jahr ist, heißt der „ S o n n e n z i r k e l 
Auf diesen 4 Zahlen beruht die Voraus- bezw. 
Rückwärtsherechnung aller Kalenderdaten. 
IV. Von den Finsternissen des Jahres. 
Im Jahre 1934 gibt es: 
Am 30. Januar eine partielle Mondfin¬ 
sternis; Mitte um 17 Uhr 42 Min., und zwar 
befindet sich der Mittelpunkt der verfinsterten Erd¬ 
oberfläche bei 113 Grad östlicher Länge und 17 Grad 
nördlicher Breite; 
am 26. Juli de s g l., um 13 Uhr 19 Min. unserer 
Zeit, bei uns nicht sichtbar (177 Grad östl. Länge, 
19 Grad füdl. Breite); 
am 14. Februar eine totale Sonnenfin¬ 
sternis; Höhepunkt um 1 Uhr 44, Mitte bezeichnet 
durch 186 Grad westlicher Länge. 
am 10. August eine ringförmige Sonnen¬ 
finsternis; Höhepunkt 9 Uhr 46; Mitte: 308 
Grad westlicher Länge. 
Das Inhaltsverzeichnis befindet sich am Schluffe des Bandes. 
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