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Teil der Förderung nach
Belieben von der einen
zu der anderen Sohle umzu¬
leiten. Seit 1915 bewältig¬
ten dann Schacht IV und
Schacht II die gesamte Förde¬
rung der Grube, während
Schacht I nunmehr nur noch
der Seilfahrt diente.
Im Jahre 1914 gelangten
zwei auf der III. Tiefbausohle
aufgestellte elektrisch ange¬
triebene Wasserhaltungsma¬
schinen u. z. eine Zwillings-
plungerpumpe und eine zur
Reserve bestimmte Hochdruck¬
kreiselpumpe von je 3 m3/min
Leistung in Betrieb; beide
Pumpen überwinden unmit¬
telbar die Steighöhe bis zu
Tage (649 Meter), so daß die
alten Wasserhaltungsanlagen
in der Wettersohle und
in der I. Tiefbausohle abgeworfen
konnten.
Grube Gamphaujen. Lchlafhaus. 0m Vordergrund 5peiscsaal und Kochbuche.
werden
betriebenen maschinellen Anlagen ausgerüstet
(s. hierzu Tafel II auf Seite 37).
Die 1912 auf der nahezu verhauenen I. Sohle
an Stelle der Seilförderung eingeführten
führerlosen Akkumulatorenloko-
Motiven (Bergochsen) wurden 1916, nach¬
dem die I. Sohle vollkommen zum Verhieb
gelangt war, nach der II. Sohle verlegt. Wegen
des durch den Krieg verursachten Pferde¬
mangels wurden zudem auf der II. und III.
Sohle einige kürzere und längere Seilförde¬
rungen für den Zubringedienst eingerichtet.
Im Jahre 1917 trat an die Stelle der 1800
Meter langen Seilförderung zwischen den
Camphausenschächten und dem Westfeld der
III. Sohle Förderung mit B e n z o l l o k o Mo¬
tiven, da die Seilförderung mehrfach zu
empfindlichen Förderungsstörungen Anlaß ge¬
geben hatte.
Aber das Anwachsen der Belegschafts-
und Förderziffer bis zum Ende des
vierten Betriebsabschnittes der Grube Camp¬
hausen gibt die Tafel I auf Seite 36 Auskunft.
Bei der Übergabe der Grube an den franzö¬
sischen Staat entfielen von der täglich 1150
Tonnen betragenden Förderung zwei Drittel
auf die Baue in der II. Sohle, ein Drittel auf
die Baue in der III. Sohle.
Werfen wir noch einen Blick aus den im
Januar 1920 vorhandenen Stand der W e t -
terwirtschaft: die Camphausenschächte I,
II, IV und der Westschacht II (Franziska) sind
Einziehschächte; die drei Ausziehschächte sind
bis auf den Camphausenschacht III mit elektrisch
Gleichen Schritt mit der Entwickelung des
untertägigen Betriebes im vierten Betriebs-
abschnitt hielt die Ausdehnung der Tages-
an lagen, insbesondere der maschinellen
Anlagen.
Die zunehmende Verwendung mit Preßluft
betriebener Hilfsmaschinen (Förderhaspel, Ven¬
tilatoren zur Sonderbewetterung, Pumpen)
machte es bereits 1894, dann wieder 1900 er¬
forderlich, die vorhandene Kompressor¬
anlage um einen 70-pferdigen und einen
90-pferdigen Kompressor zu verstärken.
Die von der Berginspektion 1891 errichtete
und bis 1911 betriebene Gasanstalt er¬
fuhr 1895 eine Erweiterung; aus ihr wurde
das zur Beleuchtung der Schachtanlage und
der bei der Anlage gelegenen Wohnhäuser er¬
forderliche Gas bezogen.
Im Jahre 1896 wurde die erste elek¬
trische Maschine der Grube, eine 16-pfer-
dige Dynamomaschine in Betrieb genommen;
die Tagesanlagen einschließlich Grubenbahn¬
hof, Schachthalle und Rätterhalle erhielten
nunmehr Beleuchtung durch Bogenlicht. 1900
und 1902 wurde die elektrische Lichtanlage
durch eine 90-pferdige und eine 60-pferdige
Dynamomaschine verstärkt.
Der im September 1895 im Fördermaschinen¬
gebäude ausgebrochene große Brand,
durch den beide Fördermaschinen beschädigt
sowie wertvolles, zum Teil unersetzbares Riß-
und Aktenmaterial vernichtet wurden, legte die
Förderung auf einen Monat still.