19
Sr»bo Lamphaulen. Südwestlicher Lei! der Hauptlchachtanlcige, Ansicht vom Turm des Schächter IV aus.
auch tief einschneidende Verschieden¬
heiten: die auf Grube Brefeld in der
Streichrichtung an sich schon kleinere Länge des
Abbaufeldes verringert sich nach der Teufe, da
die Grenzsprünge einander zufallen,' auf Grube
Eamphausen hingegen bleibt die streichende
Feldeslänge unverändert, da die Ereyzsprünge
gleich gerichtetes Einfallen besitzen. Sicher¬
heitspfeiler für übertage errichtete Kunstbau¬
ten und Gebäude schnüren dazu das natürliche
Abbaufeld der Grube Brefeld erheblich ein und
hemmen, im Gegensatz zu Grube Camphausen,
stellenweise die freie Entfaltung des Abbaues.
Während der zu Anfang der siebziger Jahre
einsetzenden Abteufarbeiten und der
folgenden ersten Entwicklungsab-
s ch.n i t t e des eigentlichen Grubenbetriebes
waren die Neuanlagen Fischbach und Kreuz¬
gräben den benachbarten alten Berginspek¬
tionen des Sulzbachtales angegliedert und
zwar die Tiefbauanlage Fischbach der Berg¬
inspektion IV zu Dudweiler, und die Tiefbau-
anlage Kreuzgräben der Berginspektion V zu
Sulzbach.
Zur Erinnerung an den Besuch, den der
Finanzminister v. Eamphausen den Schächten
im Jahre 1874 abstattete, führen die Fischbach¬
schachte seit dieser Zeit den Namen „ E a m fi¬
tz a u s e n s ch ä ch t e
Zwei schwere Schlagwetter- und
Kohlen st aubexplosionen versetzten
den sich schwunghaft entwickelnden Anlagen
Eamphausen und Kreuzgräben in den Jahren
1885 und 1888 empfindliche Schlüge. Zum
ehrenden Gedächtnis der Verunglückten hat die
Bergverwaltung damals Denkmäler auf den
Friedhöfen in Dudweiler, Herrensohr, Fisch¬
bach, Sulzbach und Quierschied errichten lassen.
Die Lehren, die aus diesen Katastrophen ge¬
zogen wurden, fanden ihren Ausdruck in um¬
fangreichen Sicherheitsmaßnahmen, die auf
alle schlagwetterführenden Gruben des Saar¬
gebiets ausgedehnt wurden.
Im Jahre 1890 war die Entwickelung der
Gruben Eamphausen und Kreuzgräben so weit
gediehen, daß sie auf eigene Beine gestellt
werden konnten; sie wurden zum „Stein¬
kohlenbergwerk Fischbach" vereinigt
und der am 1. April 1890 gegründeten Berg-
i n s p e k t i o n XI zu Camphausen un¬
terstellt.
Vier Jahre später (1894) erhielt das „Stein¬
kohlenbergwerk Fischbach" die Bezeichnung
„Steinkohlenbergwerk Eamphausen", da die
bisherige Benennung zu Mißverständnissen
und Verwechslungen geführt hatte.