ILO
Krankenhaus Zischbachtal: Kinderftalion. (Zoto: L. Müller.)
Weiterung vorgenommen durch Aufsetzen eines
zweiten Stockes auf die Kopfbauten. Im Jahre
1905 war die durchschnittliche Belegzahl 120
Kranke. Ein Neubau für 50 Betten wurde
im Jahre 1908 hergestellt, so daß zu Beginn
des Krieges das Krankenhaus über eine Betten¬
zahl von 225 verfügte.
In den Jahren des Krieges wurde das Haus
natürlich sehr in Anspruch genommen und
strapaziert. Es war in der damaligen Zeit nicht
möglich, alles in tadelloser Verfassung zu er¬
halten. Nach dem Einmarsch der fremden
Truppen in das Saargebiet mußten noch 100
Betten als Reservelazarett für fremde Truppen
angegeben werden. Nach Auflösung dieses
Reservelazaretts konnten wir an die Wieder¬
herstellung unseres Hauses herangehen.
Es wurde weiterer Grund und Boden er¬
worben, so daß das Krankenhaus lediglich von
großen Straßen umgeben ist und somit für die
Zukunft einen sehr großen Bodenwert darstellt.
Das nun in sich geschlossene Terrain, 3 Hektar
06 Ar 93 Quadratmeter groß, wurde mit einer
soliden und gefälligen Mauer umgeben, um un¬
erwünschten Zaunverkehr mit der Außenwelt
zu verhindern. Das gewonnene Terrain ermög¬
lichte den Bau eines größeren Gewächshauses
und die Einstellung eines Obergärtners mit
dem nötigen Hilfspersonal. Der dauernd
steigende Bedarf an Dampf und elektrischem
Strom bedingte eine Erweiterung der Kessel¬
anlagen und der Maschinenanlage. Für die
elektrische Versorgung wurde eine eigene
Transformatorenanlage beschafft, so daß wir
heute über jegliche Stromart und Spannung
genügend verfügen.
Nachdem diese Grundlagen geschaffen waren,
wurde die seit 1918 in Aussicht genommenen
Pläne für einen größeren Röntgen- und Licht¬
behandlungsbau in Angriff genommen. Dieser
Neubau, der direkt in Verbindung mit den
Operationsräumen steht, ist in sich geteilt für
Diagnostik und Therapie und ist mit allen Neu¬
zeitlichen Instrumenten versehen. Die Ein¬
weihung des Baues erfolgte im April 1924.
Selbstverständlich sind dann auch die weiteren
Verbesserungen der Röntgentechnik und Rönt¬
genwissenschaft in weitgehendstem Maße in den
letzten Jahren weiter eingeführt worden.
Da das Krankenhaus wieder zu eng ge¬
worden war, wurde im vergangenen Jahre die
Krankenbettenzahl erhöht, so daß über 306
Patienten aufgenommen werden können. Bis¬
her wurden nur männliche Kranke aufge¬
nommen, während die Frauen in anderen
Krankenhäusern untergebracht waren.
Durch die Übernahme der Fürsorge auch für
Frauen und Kinder war daher ein Bedürfnis
für die Unterbringung in eigenen Kranken¬
häusern nötig geworden.
Zur Befriedigung dieses Bedürfnisses wurde
im vergangenen Jahre mit der Erweiterung
des Krankenhauses begonnen. Das Pavillon-
system aus dem Jahre 1886 wird nunmehr
gänzlich beseitigt. Der bisher nur die chirur¬
gische Abteilung umfassende Bau wurde auf¬
gestockt und in diesen Räumen die Frauen¬
station eingerichtet; die Aufnahmeräume
wurden zwischen diesem Vau und dem Wirt¬
schaftsgebäude eingeschaltet. Das letzere wird
nach dem Umbau im Erdgeschoß die Ver-
waltungs- und Speisenräume für Ärzte und
Schwestern und im oberen Stockwerk noch
Krankenräume aufnehmen. Die Küche wurde
in einem eigens dazu erbauten Gebäude, aus¬
gerüstet nach ganz modernen Anschauungen,
untergebracht. Die Wirtschaftsnebenräume
wurden angegliedert, ein unterirdischer Gang
wurde geschaffen, so daß die Speisen mittels
Transportwagen auf schnellstem Wege und durch
Aufzüge den verschiedenen Stationen der chirur¬
gischen, wie auch medizinischen Abteilung ohne
Zeitverlust zugeführt werden können.
Die so geschaffene Zentralisierung des Wirt¬
schaftsbetriebes erforderte noch einen be¬
sonderen Vau, zur Unterbringung der
Wäscherei. Gleichzeitig sind in diesem Gebäude
auch Wohnungen für Schwestern angeordnet.
Das Gebäude, in dem sich die medizinische
Abteilung befindet, wurde zur Einrichtung des
Laboratoriums unterkellert und wird später
auch noch eine Zahnklinik aufnehmen.
In den letzten Jahren wurde ein Facharzt für
innere Medizin dem Krankenhaus beigegeben.