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Ltraßenbild in 5yöney.
Australien und seine 2nseln.
Australien wurde im Jahre 1605 von dem
Holländer Willem Ianß entdeckt. Der Flächeninhalt
des Erdteils mit den nachliegenden Inseln und
Polynesien beträgt gegen 9 Millionen Quadrat¬
kilometer. Trotzdem beträgt die Einwohnerschaft
nur etwas über 7 Millionen Menschen. Die größte
Ausdehnung des Festlandes von Osten nach Westen
beläuft sich auf annähernd 4 200. von Norden nach
Süden auf 3 200 Kilometer. Im Norden erstreckt sich
die Halbinsel Port, die unter einer südlichen
Breite von 102/3 Grad in das gleichnamige Kap
ausläuft; sie wird durch die Torres-Straße von
Neuguinea getrennt. Im Süden lagert die
Insel Tasmanien, die durch die Baß-Straße
getrennt ist. Im Norden schneidet der seichte Car-
pentaria-Golf in das Festland ein. im Süden ver¬
läuft im flachen Vogen die australische Bucht.
Im Nordosten umlagert Australien sichelförmig
eine J n s e l r e i h e, die ihren Abschluß bei den
Neuen Hebriden findet, im Südosten erstreckt
sich Neuseeland. Nördlich von Neuguinea und
östlich bis weit in den Großen Ozean hinein liegen
die vielen Inselgruppen, die einen großen Archipel
unter dem Namen Mikronesien und Poli¬
nesien bilden. Diese Südseeinseln nähern sich
Südamerika bis auf etwa 35 Längengrade und er¬
reichen bei den Hawaii-Inseln den Wendekreis des
Krebses.
Der Aufbau von Australien läßt sich in drei
große Einheiten teilen; Im Osten ein Gebirgsland,
anschließend das mittelaustralische Tiefland und
schließlich das westaustralische Tafelland. Die lang
gedehnten Gebirgsketten im Südosten führen den
Namen Blaue Berge, eine wilde, von Schluchten
zerrissene Sandsteinwelt, an die sich südwestlich
davon die Austral-Alpen reihen, die im Mount
Townsend bei 2 240 m Höhe ihren höchsten Punkt
erreichen. Am Westabhang dieser Gebirge ent¬
springen die großen Flüsse, der Murray, der fast
400 Kilometer länger als der Rhein ist, aber auch
nur in der Regenzeit genügend Wasser führt und
seine Nebenflüsse, deren größter der Darling ist.
Westlich von der Mündung des Murray befindet
sich das Flinders-Gebirge. Im westlichen Tafel¬
land erheben sich einige Gebirgsketten, die bis zu
ungefähr 1500 m ansteigen. Diese Hochfläche um¬
faßt eine große Wüste, die mit spärlichen Büschen
und scharfkantigem Stachelschweingrase bewachsen