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D/e Saargruben
auf der Ausstellung
in Saar/ouis 1930.
^S\ie Stadt Saarlouis hat bekanntlich gelegent-
d- lich ihrer 250-Jahrfeier eine Ausstellung
veranstaltet, zu der auch die Saargruben eingeladen
worden waren. Man hatte den Wunsch ausge¬
sprochen, daß sie, ähnlich wie dies 1922 in Merzig
geschehen war, die Darstellung einer Ab¬
baustrecke ausstellen möchten. Infolgedessen
wurde als nächstgelegenste die Inspektion I in Ens¬
dorf beauftragt, gemeinsam mit dem Service Com¬
mercial den Ausstellungsstand der Saargruben
herzurichten.
Dabei kam man sehr bald zu der Ansicht, daß
es viel richtiger fei, ohne deshalb mehr Mühe
und Aufwand zu verursachen, wenn man statt
einer Phantasiedarstellung der Ar¬
beit in einer Steinkohlengrube lieber eine
wahrheitsgetreue, wenn auch natürlich
in ihren Maßen verkleinerte, Nachbildung
einer hiesigen Original st recke er¬
stehen lasse. Denn dann hatte jedermann, so¬
wohl Fachmann wie Laie, ohne Weiteres Ge¬
legenheit, selbst zu sehen, wie ein solcher A b -
bau methdisch durchorganisiert ist.
und wie der Saarbergmann vor Ort mit
Hilfe modern-vervollkommneter Maschinen
und Geräte die Kohle gewinnt.
Die Wahl siel auf die 200 m lange Kohlen¬
strecke eines Abbaustoßes der Grube Gries¬
born, die in all' ihren Eigenheiten
und unter genauer Beachtung der Originalmaße
(abgesehen natürlich von der Länge, die auf
15 m reduziert wurde), auf das sorgfältigste
nachgebildet wurde.
Daß von der Inspektion I auch die Grube
Duhamel (wenn auch die Nachbildung die Grube
Griesborn betraf), ebenfalls zu der Arbeit
herangezogen wurde, braucht wohl nicht noch
besonders erwähnt zu werden. Die Leitung der
Reproduktionsarbeiten war den sachverständigen
Händen des Duhameler Obersteigers Süß an-
vertraut. Der Bergmannskalender freut sich, nach¬
stehend seinen Lesern, insbesondere denen, die die
gut gelungene Ausstellung nicht besuchen konnten,
eine genaue Beschreibung derselben aus der Feder
des Herrn Süß bringen zu können:
Den Eingang zu der Abt. Bergbau bildete eine
Vorhalle, an deren Eingang zwei Bergleute
in bergmännischer Parade-Uniform standen.
Der erste Blick des Besuchers fiel auf einen
mächtigen Kohlenblock, gewonnen in