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11 o n zum S t es) e n. Eine große Anzahl der
Verunglückten wurde ein Opfer der Vergiftung
durch die N a ch s ch w a d e n der Explosion.
Wie in diesen ernsten Stunden alle, In¬
genieure, Steiger und Bergleute, Schulter an
Schulter als echte Kameraden an der Bergung
der Verunglückten arbeiteten, dies schöne Bild
des Miteinander- und Füreinanderstehens und
der gegenseitigen Hilfsbereitschaft ist in der
großen Trauer ein erhebender Gedanke.
Und dieses Mitfühlen, diese Hilfsbereitschaft
zeigte sich auch in der ganzen Bevölkerung un¬
serer Saarheimat. Das Verwachsensein des
saarländischen Bergmanns mit seinem Volke
kam da so recht zum Ausdruck, und ein sprechen¬
des Zeugnis dafür war auch die so außer¬
ordentlich starke Teilnahme an den Trauer¬
feierlichkeiten. Es zeigte sich in gleicher Weise
bei der Hilfstätigkeit für die Hinterbliebenen,
wie das so schöne Ergebnis der eingeleiteten
Sammlungen erkennen läßt. — Und wie im
Saargebiet selbst, so war die Teilnahme auch
nicht minder groß in den benachbarten Ländern.
Trüb lastete der Himmel am Morgen des
29. Oktober auf unserer regennassen Erde, mit-
trauernd gleichsam, als unübersehbare Scharen
nach Maybach wallfahrten, den auf dem Felde
ihres Berufs gebliebenen Knappen die letzte
Ehre zu erweisen. An ihrer Spitze als Ver¬
treter des französischen Staates, als des der¬
zeitigen Eigentümers der Saargruben, der
Herr Minister der öffentlichen Arbeiten,
Präsident W!lion, Beichsminister Guerard, im Hintergrund General¬
direktor Guillaume.
Der Bischof verläßt die Kirche.
P e r n o t, begleitet von Herrn Unterstaats¬
sekretär F a l c o z e und Herrn Directeur des
Mines, G a l l i o t. Desgl. war der Ver¬
waltungsrat unter Führung seines Prä¬
sidenten Herrn Arthur Fontaine herbei¬
geeilt. Unter seinen Mitgliedern bemerkten
wir besonders den früheren Generaldirektor
der Saargruben, Herrn D e f l i n e, jetzt
Generaldirektor der „Mines de Courrières".—
Auch die Vertreter der französischen Nachbar¬
bergwerke waren anwesend, wie die der dor¬
tigen Behörden. Das Saargebiet wurde durch
die Regierungskommission, an ihrer
Spitze der Präsident Sir Ernest
Milton, repräsentiert, während die deutsche
Reichsregierung als ihren Vertreter den Herrn
Minister von Guerard und die Preußische
Staatsregierung Herrn Oberberghauptmann
Ministerialdirektor F l e m m i n g entsandt
hatten. Endlich waren da die höchsten zu¬
ständigen Vertreter der Kirche: der Diözesan-
bischof Dr. Bornewasser und der rheinische
Generalsuperintendent D. Stoltenhoff.
Zahlreich waren weiterhin die Vertreter der
Behörden wie namentlich auch der Kohlen¬
industrie, unter denen die bergmännischen Ab¬
gesandten von der Ruhr und aus dem kurz
vorher so schwer getroffenen Aachener Revier
besonders auffielen. Alle Namen zu nennen,
würde zu weit führen. —