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Mischen Magerkohle entspricht, vielmehr wäre
die Dilsburger Kohle eher den Flammkohlen
zuzurechnen. Die Kohle ist eine gasärmere
und kohlenstoffreichere, besonders ruß- und
schlackenarme, sehr gute Hausbrandkohle, eine
Zusammensetzung, die für die Grube Dilsburg
eine Schlagwetterarmut bedingt.
Das Feld der Grube Dilsburg wird, soweit
es den Magerkohlenzug betrifft, im Nordosten
durch den Holzer Sprung Nr. 3 und im Süd¬
westen durch den Walpershofener Sprung be¬
grenzt. Nach Südosten ist die Grenze durch
das Ausgehende der Flöze bestimmt, nach Nord¬
westen richtet sie sich nach dem Einfallen der
Flöze. Innerhalb dieser Grenzen ist das Feld
von mehreren größeren, quer und diagonal
zum Flözstreichen verlaufenden Sprüngen durch¬
setzt, die Verwürfe bis zu 150 m besitzen. Im
Einzelnen sind die Äquivalente dieser Sprünge
in den südöstlich liegenden Grubenfeldern
Lampennest und Von der Heydt nicht ganz
sicher bestimmt.
Im heutigen Felde der Grube Dilsburg
waren bereits vor 130 Jahren einige
Stollen im Gange, die jedoch zum größten
Teil den Zweck der Untersuchung, weniger der
Kohlengewinnung hatten. Es sind die Stollen
A bis F in der Umgebung von Uberhofen,
Güchenbach und Walpershofen, welche den
Sammelnamen „Grube Güchenbach"
führten. Stollen A und C auf dem Lummer-
fchieder Flöz lagen im Dörfchbachtale, auf der
Südseite des Kohlberges bei Walpershofen;
auf der gegenüberliegenden Talseite am Nord¬
westfuße des „Klopp" lag der Stollen B, der
ebenfalls das Lummerfchieder Flöz vorfand.
Im Stollen A ist das Flöz von der Stollen¬
sohle bis zum Ausgehenden gebaut, auch unter¬
halb der Stollensohle wurde etwas Abbau ge¬
trieben. Stollen D, etwas nordwestlich Uber¬
hofen, der auf eine Länge von 100 m und in
zwei diagonalen Strecken das Wahlschieder
Flöz erschloß, wurde 1819 totgefahren. Stollen
F, etwas südlich Uberhofen, hat ein Flöz im
Liegenden des Wahlschieder Flözes getroffen,
das bis heute noch an keiner anderen Stelle
gebaut wurde. Stollen E im Lummerfchieder
Flöz, in Güchenbach gelegen, wurde 1820 tot¬
gefahren.
Bei den Dörfern Hirtel und Kirschhof waren
in dem Hangenden der beiden „Hirteler Flöze",
zirka 400 m im Hangenden des Lummerfchieder
Flözes, drei Stollen zu beiden Seiten des
Hirtelerbachtales aufgefahren, woselbst in den
Jahren 1827 bis 1842 über den Stollensohlen
bis zum Ausgehenden Abbau getrieben wurde.
Als Ersatz für diese „Grube Hirtel"
wurde zur Versorgung des Landabsatzes im
Köllertal im Jahre 1844 im Lummerfchieder
Flöz bei dem Dorfe Dilsburg ein Stol¬
le n in 247,4 m 14. N. angehauen. Am Stol¬
lenmundloch, das in Hausteinen her¬
gestellt und heute noch vorhanden ist,
ist eine eiserne Platte mit dem bergmännischen
Abzeichen, dem Bergmannsgruß „Glückauf" und
der Jahreszahl 1844 angebracht. Der Stollen
wurde auf eine Länge von ca. 35OO m vor¬
getrieben, ohne daß auf dem Lummerfchieder
Flöz viel Abbau umging. Der Abbau wurde
dann mit der Erschließung des Wahlschieder
Flözes ganz eingestellt.
Zu Anfang der 7Oer Jahre des vergangenen
Jahrhunderts — genaue Daten sind leider
nicht vorhanden — wurde im äußersten Ost¬
felde (nach der heutigen Lage) von der Stollen-
sohle im Lummerfchieder Flöz aus das liegen¬
dere Wahlschieder Flöz gelöst und in demselben
eine flache Strecke an Tage getrieben, welche
den Namen Holzer Tage st recke führte
und ihr Mundloch bei der Abzweigung des
Weges „in den Engelbüsch" von der Straße
Holz—Dilsburg hatte. Hier war auch eine
Einrichtung für Landabsatz getroffen, der
jedoch nicht lange gewährt hat. Der ä l t e st e
Abbau auf dem Wahlschieder Flöz stammt
aus dem Jahre 1876 und befindet sich bei der
obengenannten Tagesstrecke. Etwas später,
Anfang der 80er Jahre, wurde ca. 500 m west¬
lich der Tagestrecke der heute als Ventilator¬
schacht für das Oftfeld dienende flache Schacht
an Tage geführt und im Jahre 1886 mit einer
Fördereinrichtung und Dampfkesielanlage ver¬
sehen. Von hier aus wurde unterhalb der
Stollensohle die 1. und 2. Tiefbausohle im
Wahlschieder Flöz gelöst und die Förderung
bis zur Stollensohle hochgezogen, von wo sie
durch den Stollen im Lummerfchieder Flöz nach
der Grubenanlage in Dilsburg gebracht wurde.
Die 2. Tiefbausohle wurde Ende der
80er Jahre angehauen. Der Betrieb bewegte
sich in dieser Zeit ausschließlich auf dem Wahl¬
schieder Flöz. Die Kohlen konnten durch Land¬
absatz im Köllertal und seiner nächsten Um¬
gebung abgesetzt werden.
Im Jahre 1891 wurde die Grube Dils¬
burg nach jahrzehntelanger Zugehörigkeit zur