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Grube Göttelborn. Verladeeinrichtung für Londabsatz.
pumpen von je 5 ebm Lei¬
stung in der Minute wurden
eingebaut. Im Jahre 1926
wurden zum ersten Mal
während einer Woche täglich
32 000 cdm gehoben. Weiter¬
hin wurde dann die alte
Kolbenpumpe von 3 cbm
Minuten-Leistung ausgebaut
und durch drei Kreiselpumpen
von 7 cbm, 5 cbm und 5 cbm
Leistung ersetzt. Auf der
1. Sohle wurde eine vierte
Pumpe, eine Kreiselpumpe
von 5 cbm Minuten-Leistung,
eingebaut. Nunmehr scheinen
die zwei Wasserhaltungen der
Grube genügend ausgerüstet
zu sein, um ruhig jedem
Wasserzufluß entgegensehen
zu können, denn die sechs
Pumpen in der 2. Sohle und
die vier in der 1. Sohle geben die Möglichkeit,
48 cbm in der Minute zu heben d. h. 68240 cbm
täglich während mehrerer Tage.
Zuletzt wurde im Jahre 1930 ein Sohlen-
st o ß, der erste im Flöz Elisabeth West-
feld, vorbereitet. Im Monat November
wurde er in Betrieb gesetzt unter Verwendung
einer Kettenschrämmaschine, System
Samson. Dieser Stoß ist 250 bis 260 m hoch.
Die Maschine müßte den Stoß in einem Tage
schrämen, aber bis jetzt hat man das wegen
des zu steilen Gefälles (18 °) noch nicht er¬
reichen können. Trotzdem scheint die Methode
ausführbar zu sein, wenn erst die Anfangs¬
schwierigkeiten überwunden sind.
Die oben geschilderte Entwicklung der
Grube Göttelborn kam jedoch am 1. April 1928
zum Stillstand. Damals hatte man schon
eine durchschnittliche Tagesförderung von 2 650
Tonnen erreicht. — Aber die Wirtschaftskrise,
die heute noch die ganze Welt bedroht, hat
diesen Plan zunichte gemacht. — Das Fehlen
einer genügenden Absatzmöglichkeit sowohl für
Flamm- als auch für Magerkohlen war der
Grund der in den Jahren 1928, 29 und 30
leider notwendigen Belegschaftsminderungen.
Aus dem gleichen Grunde wurde auch der
Schacht l nicht, wie ursprünglich beabsichtigt,
tiefer abgeteuft, sondern stillgelegt, desgl.
wurden das Nordfeld mit der Magerkohlen-
IN
partie, die Flöze Wahlschied und Lummerschied
vorläufig nicht weiter betrieben. Zur Zeit hat
die Grube Göttelborn nur noch eine Tages¬
förderung von 1660 Tonnen. — Aber es besteht
nach wie vor die Möglichkeit, die Förderung
mittels der vorhandenen Anlagen wieder auf
die schon einmal erreichte soviel höhere Menge
und noch darüber hinaus zu steigern. Vielleicht
wird in einer besseren Zukunft doch noch die
ursprüngliche Absicht sich verwirklichen lassen!
Grube Dilsburg.
Von Markscheider Dr. Ing. D r u m m.
I. Geschichte der Grube bis Kriegsende.
Die Grube Dilsburg baut die beiden
Flöze des Magerkohlenzuges, das
Wahlschieder Flöz im Liegenden und
das Lummerschieder Flöz im Hangen¬
den. Beide Flöze, welche in einem wahren
Abstande von 130—150 m auseinanderlegen,
sind ziemlich mächtig (1,7 und 2 m), jedoch ist
das Lummerschieder Flöz mit einer Reihe
größerer Verdrückungszonen behaftet. Das vor¬
herrschende Streichen der Flöze ist im Ostfelde
SW-NO, im Westfelde mehr W-0, das Einfallen
schwankt zwischen 15 und 200 NW. Die Be¬
zeichnung der Kohle als Magerkohle dürfte
insofern irreführend sein, als diese Kohle in
ihrer Zusammensetzung z. B. nicht der west-