Full text: 60.1932 (0060)

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der englische Sonntag. Er er¬ 
klärt diese und manche an¬ 
deren rückschrittlichen Ge¬ 
wohnheiten, ebenso wie eine 
gewisse Unsauberkeit, die er 
keineswegs orientalisch, son¬ 
dern „galizisch" findet, mit 
der starken Einwanderung 
aus den Iudenstädten Polens 
und Rußlands. Diese Leute, 
die rund 90 % der jüdischen 
Einwohner bilden, richten 
Lebensform und Art so ein, 
wie sie es von früher ge¬ 
wohnt sind. — Daher ist auch, 
was an Künstlerischem sich 
regt, nach Morus „sowjet¬ 
russisch". — Und „das Niveau 
der Lebensführung wird be¬ 
wußt auf osteuropäischer 
Stufe gehalten". 
Doch nicht nur den aus dem 
Westen gekommenen Zioni¬ 
sten, sondern auch den Notabeln unter der 
altpalästinensisch-jemenitischen Oberschicht ist 
dieser Zustand unbehaglich, und deshalb hat 
man z. B. vor einiger Zeit in der Stadtver¬ 
waltung von Tel-Avir einen regelrechten 
Staatsstreich durchgeführt, indem man mit 
Hilfe des eng¬ 
lischen Gouver¬ 
neurs in Jaffa 
ein Zensus-Wahl¬ 
recht einführte. 
Das ist an Zah¬ 
lung von min¬ 
destens 1/s Pfund 
jährlich an Woh¬ 
nungssteuer ge¬ 
knüpft, und damit 
verloren zwei- bis 
dreitausend Per¬ 
sonen ihr Stimm¬ 
recht, und es gab 
bei den Neu¬ 
wahlen eine bür¬ 
gerliche Mehrheit. 
Wenn man vom 
hl. Lande redet, 
darf man aber 
das benachbarte 
Syrien nicht ver¬ 
gessen. Denn auch 
hier finden sich 
Dar neue techn. önftitut in CaTffa. 
die der Religionsgeschichte wichtigen Stätten: 
der Libanon, der Berg Sinai (die Stätte 
der Verkündigung der 10 Gebote). Auch zahl¬ 
reiche Klöster aus den ersten Jahrhunderten des 
Christentums und Überreste gewaltiger Burgen 
aus der Zeit der Kreuzfahrer sind noch erhalten. 
Lel Avir, die moderne ^ionistenstadt.
	        
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