Full text: 59.1931 (0059)

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Nein", dachte er, „ich gebe einem Schiffsmann ein 
Zwölfsousstücklein und fahre dem Postschiff nach. 
Denn ein kleines Boot fährt geschwinder als das 
schwere Postschiff und holt's wohl ein." — Als er 
aber in dem offenen Fahrzeuge saß, „wenn ich 
daran gedacht hätte", sagte der Schiffsmann, „so 
hätt' ich ein Spanntuch mitgenommen", denn es 
fing an zu tröpfeln; aber wie? In kurzer Zeit 
strömte ein Regenguß aus der hohen Nach! herab, 
Frühling bei Burg K o ch e m an 
als wenn noch ein Meer von oben mit dem Meer 
von unten sich vermählen wollte. Aber der Gaskonier 
dachte: „Das gibt einen Spaß". — „Gottlob!" sagte 
endlich der Schiffsmann: „ich sehe das Postschiff". 
Als er nun an demselben angelegt hatte, und 
der Gaskonier war hinaufgeklettert und kam mitten 
in der Nacht und mitten im Meer auf einmal durch 
das Türlein hinein zu der Reisegesellschaft, die im 
Schiff saß, wunderte sich jeder, wo er herkomme, 
so spät, so allein und so 
naß. Denn in einem solchen 
Meerschiff sitzt man wie in 
einem Keller und hört vor 
dem Gespräch der Gesell¬ 
schaft, vor dem Geschrei 
der Schiffsleute, vor dem 
Getöse, vor dem Rauschen 
der Segel und Brausen der 
Wellen nicht, was draußen 
vorgeht, und keinem dachte 
das Herz daran, daß es 
regnete. „Ihr seht ja aus", 
sagte einer, „als wenn Ihr 
wäret gekielholt sdas heißt 
unter dem Schiff durchge¬ 
zogen) worden". — „So? 
— Meint Ihr", sagte der 
Gaskonier, „man könne 
trocken schwimmen? Wenn 
das noch einer erfindet, so 
will ichs auch lernen: denn 
ich bin der Bote von Oleron 
und schwimme alle Mon¬ 
tage mit Briefen und Be¬ 
stellungen nach dem festen 
Lande, weil s gefchw.nder 
geht Ader jetzt hab' ich 
etwas in England zu ver¬ 
richten. Wenn's erlaubt 
ist", fahr er fort, „so will 
ich nun vollends mitfahren, 
weil ich euch glücklicherweise 
angetroffen habe. Es kann 
den Sternen nach nimmer 
weit seilt nach Dover". — 
. Landsmann", sagte einer 
und stieß eine Wolke Ta¬ 
boksrauch aus dem Mund
	        
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