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Veteranen àer Arbeit.
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Mfchie-sseier
für Obermarkschei-er Johann Schlicker.
edenken wir an dieser Stelle zunächst unseres
früheren trefflichen Ob erni arks chei-
ders, des Herrn Johann Schlicker,
der am 1. September 1928 ,den Dienst der Saar¬
gruben verließ, um einen wohlverdienten Lebens¬
abend der Ruhe nach einem arbeitsreichen Leben,
fern von der geliebten Saarheimat, doch im Geiste
mit ihr noch eng verbunden, im Kreise seiner Kin¬
der genießen zu können.
Bereits im Jahrgang 1928 hat der Saarbrücker
Bergmannskalender aus Anlaß des 60jährigen
Berufsjubiläums des Genannten eine eingehende
Würdigung seiner Person und seines mit der Ge¬
schichte des Saarbergbaues so eng verknüpften Wir¬
kens gebracht.
Für solche Leser, die diesen Jahrgang nicht be¬
sitzen, seien hier kurz die wichtigsten Daten wieder¬
holt:
Johann Schlicker ist am 15. Dezember 1853 zu
Illingen im Kreise Ottweiler geboren, also ein
Sohn des Saarlands, an dem er zeitlebens mit
großer Liebe gehangen hat, wie dies noch die von
ihm im letzten Kalender veröffentlichte „Geschichte
Illingens und der Grafschaft Kerpen" zeigt. 1884
trat er (auf dem Bureau des Bauwerkmeisters der
Grube Heinitz) in den Dienst des Kohlenbergbaues
unserer Heimat. Unablässig bemüht, sich fortzu¬
bilden, dabei seinen Dienst zur höchsten Anerken¬
nung seiner Vorgesetzten versuchend, besuchte er nach¬
einander die Bergvorschule und die Steigerschule zu
Dudweiler, sodann die Hauptbergschule zu Saar¬
brücken und endlich die bei derselben damals be¬
stehende Markscheider-Fachklasse. Alle diese Kurse
absolvierte er mit glänzendem Erfolge, und wurde
dann von dem damaligen Oberbergamtsmarkscheider
als „Markscheiderzögling" angenommen. Inzwischen
(1879) zum Steiger ernannt, bestand er 1880 vor
dem Oberbergamt in Bonn die Prüfung als Mark¬
scheider mit „gut", wurde als solcher konzessioniert,
war dann als kgl. Markscheider für die Grube
König-WellesWeiler in Neunkirchen tätig, und wurde
endlich (1905) zum revidierenden Markscheider (mit
dem Range der Betriebsinspektoren) bei der Saar¬
brücker Bergwerksdirektion ernannt. Diese Stellung
hat er also über 23 Jahre innegehabt.
Als Herr Schlicker sein 60jähriges Berufsjubiläum
feierte, da fühlte der damals 74jährige sich noch so
gesund und rüstig, daß er die Hoffnung aussprach,
noch lange Jahre sein geliebtes Amt weiterführen
zu können. Indes, noch nicht ein Jahr später be¬
gann seine Gesundheit zu schwanken; dies und die
Bitten seiner Familie, die den geliebten Gatten
und Vater endlich bei sich in der Ruhe der Häus¬
lichkeit sehen wollte, veranlaßten ihn dann schlie߬
lich, seine Pensionierung nachzusuchen.
Die technische Direktion der Saargruben veran¬
staltete zu Ehren des Scheidenden im August 1928
in der Tonhalle zu Saarbrücken eine Abschiedsfeier,
bei der sich die Vertreter der gesamten Beamten¬
schaft, der Herr technische Direktor Sainte Claire-
Deville an ihrer Spitze, zusammenfanden, um
Herrn Schlicker Lebewohl zu sagen und ihm als
äußeres Zeichen ihrer kollegialen Wertschätzung eine
prachtvolle Blumenschale zu überreichen. Der Berg¬
mannskalender hat von der wohlgelungenen Feier
eine Aufnahme machen lassen, die wir hier wieder¬
geben. Die Gefühle und Wünsche aber, die für
den Scheidenden uns Anwesende beseelten, fanden
ihren beredten Ausdruck in der Ansprache des Herrn
Sainte Claire-Deville, deren Wortlaut wir nach¬
stehend folgen lassen:
„Sehr geehrter Herr Obermarkscheider!
Im Mai vorigen Jahres hatten sich einige von
uns versammelt, um das sechzigjährige Jubiläum
Ihres Eintrittes in eine Karriere zu feiern, die Sie
so glänzend durchlaufen haben.
Damals erinnerten wir an Ihre ersten Schritte
in das tätige Leben, damals haben Sie einen Rück- ?