Full text: 58.1930 (0058)

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In das Jahr 1922 fällt auch die Gründung der 
Zentralrettungsstation auf Grube 
König, welche die Vereinheitlichung der Ret- 
kungsapparate für die Inspektionen VI, VII, 
VIJI und IX, sowie durch monatliche Uebungen 
im Gasraum der Rettungsstation oder unter Tage 
die Vorbereitung vollkommen ausgebildeter Ret¬ 
tungsmannschaften bezweckt. 
Im Jahre 1923 trat die elektrische 
Grubenlampe allgemein an Stelle der 
Benzinlampe. 
1926 wurden auf dem Grubenbahnhof 
Schiebebühnen für 40 Tonnen-Waggons mit den 
dazugehörigen Wagen eingebaut. 
Endlich wurden auf Grube König zwei Hoch¬ 
druckkompressoren montiert, die für die 
Druckluftlokomotivförderung in der 
VI. Sohle bestimmt sind. 
Zuletzt ist noch der Entschluß der französischen 
Verwaltung zu erwähnen, auf der Ober¬ 
schmelz eine vollständige Gruben¬ 
anlage zur Gewinnung der bis zum Circe¬ 
sprung anstehenden 45 Millionen Tonnen Fett¬ 
kohlen zu errichten. 
Grubenableilung kohlwald. 
Nachstehende Tabelle zeigt die Resultate, die 
diese Division erzielt Hai: 
Belegschaft 
Leistung 
!Jahr 
unter Tage 
unter und 
über Tage 
unter Tage 
unter und 
über Tage 
1921 . . . 
1.672 
2.187 
0.677 
0.537 
1922 . . . 
1.814 
2.260 
0.855 
0.710 
1923 . . . 
1.966 
2.419 
0.900 
0.741 
1924 . . . 
2.001 
2.490 
0.981 
0.811 
1925 . . . 
1.949 
2.419 
0.929 
0.762 
1926 . . . 
1.989 
2.455 
0.994 
0.811 
1927 .. . 
1.979 
2.440 
1.044 
0.867 
1928 .. . 
1.602 
2.010 
1.057 
0.867 
Im Freiaschachtfeld war nur ein 
Streifen von 500 Meter Breite in streichender 
Richtung zwischen 2 großen Verwerfungen 
(Sprüngen) im Abbau. Die außerhalb dieses 
Streifens liegenden Felder waren nicht auf¬ 
geschlossen. Daher kam es, daß vor dem Jahre 
1920 die Baue am Eingang des Dorfes Schiff- 
weiler systematisch eingestellt wurden. 
Außerhalb des bisher abgebauten Streifens 
wurde jetzt das Feld in streichender Richtung auf¬ 
geschlossen, und zwar 400 Meter nach 
Westen und 200 Meter nach Osten. Da es sich 
überall als abbauwürdig erwies, wurden weiter¬ 
hin durch Querschläge und Blindschächte die Lage¬ 
rungsverhältnisse unter Schiffweiler untersucht. 
Angesichts des großen Kohlenreichtums dieses 
Feldes, das noch ca. 69 Millionen Tonnen 
Flammkohlen enthält, entschloß sich die fran¬ 
zösische Verwaltung zur Gründung der 
Marcel-Bertrand-Schachtanlage. 
Die Aufschlußarbeiten im Nor¬ 
den des Annafeldes, die besonders 
1927—28 eifrig betrieben wurden, hatten inter¬ 
essante Ergebnisse, die indessen noch durch die in 
Gang befindlichen Unternehmungen im Streichen 
und Einfallen näher bestimmt werden 
müssen. 
Zur Verbesserung der Wetterwirtschaft 
wurde am Fveiaschacht ein elektrischer Ventilator 
System „Rateau" mit 5000 Kubikmeter minüt¬ 
licher Leistung ausgestellt. 
Am Brunb ildeschacht wurde über Tage 
die Zahl der Kessel von 8 auf 12 erhöht, ein 
Kühl türm errichtet, um den Kompressor 
von 1200 P. 8. ausnützen zu können, und eine 
K o h l e n st u r z b ü h n e für 8000 Tonnen mit 
unterirdischen Gängen für die Verladung gebaut. 
Die neue Anlage Marcel-Bertrand be¬ 
steht aus einem Schacht mit einem Durchmesser 
von 6 Meter und einer Teufe von 370 Metern. 
Das Niederbringen desselben dauerte von Juli 
1924 bis November 1927. Er dient zunächst der 
Zuführung frischer Wetter und der Fahrung der 
im Schiffweilerfeld beschäftigten Arbeiter. 
Am 17. September 1928 wurde er nach Auf¬ 
stellung des eisernen Seilscheibengerüstes und 
nach Vollendung des Fördermaschinengebäudes, 
der Lampenkaue, der Badeanstalt und des Zechen¬ 
hauses in Betrieb genommen. 
Die elektrische Maschine für die Seilfahrt ge¬ 
langte im Laufe des Jahres 1928 zur Aufstel¬ 
lung. 
Die Montage eines elektrischen Kompressors 
von 5000 Kubikmeter minütlicher Leistung geht 
ihrer Vollendung entgegen.
	        
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