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In das Jahr 1922 fällt auch die Gründung der
Zentralrettungsstation auf Grube
König, welche die Vereinheitlichung der Ret-
kungsapparate für die Inspektionen VI, VII,
VIJI und IX, sowie durch monatliche Uebungen
im Gasraum der Rettungsstation oder unter Tage
die Vorbereitung vollkommen ausgebildeter Ret¬
tungsmannschaften bezweckt.
Im Jahre 1923 trat die elektrische
Grubenlampe allgemein an Stelle der
Benzinlampe.
1926 wurden auf dem Grubenbahnhof
Schiebebühnen für 40 Tonnen-Waggons mit den
dazugehörigen Wagen eingebaut.
Endlich wurden auf Grube König zwei Hoch¬
druckkompressoren montiert, die für die
Druckluftlokomotivförderung in der
VI. Sohle bestimmt sind.
Zuletzt ist noch der Entschluß der französischen
Verwaltung zu erwähnen, auf der Ober¬
schmelz eine vollständige Gruben¬
anlage zur Gewinnung der bis zum Circe¬
sprung anstehenden 45 Millionen Tonnen Fett¬
kohlen zu errichten.
Grubenableilung kohlwald.
Nachstehende Tabelle zeigt die Resultate, die
diese Division erzielt Hai:
Belegschaft
Leistung
!Jahr
unter Tage
unter und
über Tage
unter Tage
unter und
über Tage
1921 . . .
1.672
2.187
0.677
0.537
1922 . . .
1.814
2.260
0.855
0.710
1923 . . .
1.966
2.419
0.900
0.741
1924 . . .
2.001
2.490
0.981
0.811
1925 . . .
1.949
2.419
0.929
0.762
1926 . . .
1.989
2.455
0.994
0.811
1927 .. .
1.979
2.440
1.044
0.867
1928 .. .
1.602
2.010
1.057
0.867
Im Freiaschachtfeld war nur ein
Streifen von 500 Meter Breite in streichender
Richtung zwischen 2 großen Verwerfungen
(Sprüngen) im Abbau. Die außerhalb dieses
Streifens liegenden Felder waren nicht auf¬
geschlossen. Daher kam es, daß vor dem Jahre
1920 die Baue am Eingang des Dorfes Schiff-
weiler systematisch eingestellt wurden.
Außerhalb des bisher abgebauten Streifens
wurde jetzt das Feld in streichender Richtung auf¬
geschlossen, und zwar 400 Meter nach
Westen und 200 Meter nach Osten. Da es sich
überall als abbauwürdig erwies, wurden weiter¬
hin durch Querschläge und Blindschächte die Lage¬
rungsverhältnisse unter Schiffweiler untersucht.
Angesichts des großen Kohlenreichtums dieses
Feldes, das noch ca. 69 Millionen Tonnen
Flammkohlen enthält, entschloß sich die fran¬
zösische Verwaltung zur Gründung der
Marcel-Bertrand-Schachtanlage.
Die Aufschlußarbeiten im Nor¬
den des Annafeldes, die besonders
1927—28 eifrig betrieben wurden, hatten inter¬
essante Ergebnisse, die indessen noch durch die in
Gang befindlichen Unternehmungen im Streichen
und Einfallen näher bestimmt werden
müssen.
Zur Verbesserung der Wetterwirtschaft
wurde am Fveiaschacht ein elektrischer Ventilator
System „Rateau" mit 5000 Kubikmeter minüt¬
licher Leistung ausgestellt.
Am Brunb ildeschacht wurde über Tage
die Zahl der Kessel von 8 auf 12 erhöht, ein
Kühl türm errichtet, um den Kompressor
von 1200 P. 8. ausnützen zu können, und eine
K o h l e n st u r z b ü h n e für 8000 Tonnen mit
unterirdischen Gängen für die Verladung gebaut.
Die neue Anlage Marcel-Bertrand be¬
steht aus einem Schacht mit einem Durchmesser
von 6 Meter und einer Teufe von 370 Metern.
Das Niederbringen desselben dauerte von Juli
1924 bis November 1927. Er dient zunächst der
Zuführung frischer Wetter und der Fahrung der
im Schiffweilerfeld beschäftigten Arbeiter.
Am 17. September 1928 wurde er nach Auf¬
stellung des eisernen Seilscheibengerüstes und
nach Vollendung des Fördermaschinengebäudes,
der Lampenkaue, der Badeanstalt und des Zechen¬
hauses in Betrieb genommen.
Die elektrische Maschine für die Seilfahrt ge¬
langte im Laufe des Jahres 1928 zur Aufstel¬
lung.
Die Montage eines elektrischen Kompressors
von 5000 Kubikmeter minütlicher Leistung geht
ihrer Vollendung entgegen.