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Kohlwald: Kompressor am Brunhildschacht.
erweitert. Unter Tage trieb man Vorrichtung
und Abbau in den sog. „liegenden Flözen" sowie
in den Hangenden Flözen der Fettkohlenpartie:
Carlowitz, Börstel, Wrangel und Waldemar.
Durch Herstellen einer Verbindung mit dem
Sinnerthaler Ventilatorschacht und durch den
Durchschlag der Grundstrecke Waldemar mit dem
Minnaquerschlag erzielte man eine wesentliche
Verbesserung der Bewetterung des ganzen Feldes.
1913 wurde die Seilfahrt im Her¬
mine s ch a ch t auf die VI. Sohle eingerichtet
und zur Wasserhaltung eine elektrische
Pumpe von 3 Kubikmeter minütlicher Leistung
im Minnaschacht aufgestellt.
1914 wurden die Baue auf dem liegenden'
Flöz 1 infolge eines größeren Gruben¬
brandes über der I. Sohle gänzlich einge¬
stellt und die Baue im Fettkohlenfeld stärker be¬
legt. Die Förderung aus demselben stieg im
nächsten Jahre von 57.114 auf 83.341 Tonnen.
Dieser Aufstieg wurde jedoch am 7. Februar 1916
unterbrochen, da an diesem Tage der Betrieb
infolge Bruches des Kreuzkopfes an der Förder¬
maschine des Hermineschachtes stillgelegt
und die Belegschaft auf die Gruben Kohlwald,
König und Wellesweiler verteilt werden muhte.
Erst nach über einem Jahr, am 9. Mai 1917,
war die Fördermaschine wieder betriebsbereit.
Mit dem 1. April 1917 wurde die Anlage der
Grubenabteilung König zugeteilt.
Einen weiteren wichtigen Abschnitt in der Ge¬
schichte der Grube Kohlwald bildet der Anhieb
des Annaschachtes II im Jahre 1911,
im oberen Brühlgraben bei Wiebelskirchen,
zwecks tieferer Lösung der hangenden Flamm-
kohlenpartie. Bis zum 31. Dezember 1913 war
der Schacht fertig abgeteuft und betoniert. Gleich¬
zeitig wurden die Tagesanlagen und eine ca.
1400 Meter lange Anschlußbahn hergestellt, so daß
Ende 1915 die Anlage bis auf die Wäsche, die
erst 1919 errichtet wurde, fast schon in ihrer heu¬
tigen Ausdehnung bestand. Dem Betrieb wurde
sie jedoch erst 1917 übergeben.
In der Folge überflügelte die neue Anlage die
anderen der Grubenabteilung Kohlwald an Be¬
deutung, da die ganze Förderung des Gegenort¬
schacht und Annafeldes mittels Stapel, Richt¬
strecken und Querschlägen derselben zugeteilt und
dort aus der I. und III. Tiefbausohle an Tage
gehoben wurde.