Full text: 58.1930 (0058)

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Der Grubcnbahnhof am Brurihildeschacht. 
Gemahlin des Berg¬ 
rats Lohmann getauf¬ 
te Minnaschacht 
angesetzt, mit dem 
man die Fettkohlen¬ 
flöze zwischen Her- 
mine- und Follenius- 
schacht ausrichten 
wollte. Er wurde bis 
zur Teufe von 508 
Metern niedergebracht, 
ohne bauwürdige 
Flöze zu durchfahren. 
Von Oberschmelz 
aus trieb man auf 
Flöz Carlowitz zwek 
einfallende Strecken, 
um eine Wetteroer¬ 
bindung mit dem 
neuen Schacht herzu¬ 
stellen. Der Durch¬ 
schlag mit dem von 
dort getriebenen Quer¬ 
schlag ins Hangende 
erfolgte ca. 100 Meter 
vom Schacht. 
Da letzterer auch zur 
Erschließung der Fett¬ 
kohlenpartie des Zieh¬ 
waldfeldes dienen 
sollte, wurde einige Jahre später in 500 Meter 
Teufe ein Querschlag ins Liegende auf¬ 
gefahren, der bèi 245 Meter Länge die Fett¬ 
kohlenpartie in bauwürdiger Beschaffenheit er¬ 
reichte. Jedoch wurden di- Arbeiten dort 
wegen starker Schlagwetteraus¬ 
strömungen gestundet, und blieben es 
bis auf den heutigen Tag. Der Minnaschacht 
dient heute nur der Weiterführung 
und Wasserhaltung der IV. Sohle der 
Grube König. 
1898—1900 waren aus dem obenerwähnten 
bauwürdigen Flöz des Annafeldes (Flöz Anna) 
Untersuchungs st recken aufgefahren wor¬ 
den. Zwecks Einleitung des Abbaues setzte man 
neben dem Förderschacht einen Ventilator- 
schacht an. Die geförderten Kohlen wurden 
aus dem Landwege abgesetzt. Durch den „blin¬ 
den Annaschacht" stellte man später nach Durch¬ 
örterung des Kohlwaldsprunges durch die Richt¬ 
strecke Kallenberg die Verbindung mit dem übrigen 
Kohlwaldfelde her. 
Allseitig von Sprüngen eingeengt, versprach das 
Annafeld keine lange Lebensdauer. Da zudem 
der Verhieb in der Flammkohlenpartie an der 
Oberschmelze seinem Ende entgegenging und 
auch der Verhieb der Flöze im Gegenortfeld 
wegen der geringen streichenden Ausdehnung 
rasch nach der Tiefe vorrückte, wurde 1901 am 
Nordabhang des Ziehwaldsattels, zwischen Han- 
gard und Wiebelskirchen zur Untersuchung der 
Lagerung ein Bohrloch bis zu 1177 Meter 
Teufe niedergebracht. Bei 400 Meter durchfuhr 
es ein bauwürdiges Flöz, zwischen 540 und 
600 Meter eine Gruppe stärkerer Kohlenbänke 
und dann, unter einem Sprung mehrere mäch¬ 
tige Flöze mit backender Kohle. 
1902 wurde auch bei Fürth und im folgenden 
Jahre 1 Kilometer südlich von Ottweiler je ein 
neues Bohrloch angesetzt. Ersteres traf bei 730 
bis 760 Metern das Holzer Konglomerat, bei 
800 Metern ein Flöz von 2,36 Meter und bis 
909 Meter mehrere schwächere Bänke. Letzteres 
durchteufte die obere und untere Flammkohlen¬ 
partie in guter Beschaffenheit und durchsank von 
1345 Meter ab vier bauwürdige Flöze, die un¬ 
zweifelhaft der Fettkohlenpartie angehören. Nach¬ 
dem es 1904 eine Teufe von 1803 Meter, die 
größte Bohrlochtiefe im Saargebiete erreicht 
hatte, wurde es eingestellt. 
Die ersten Jahre nach der Jahrhundertwende 
brachten für die Anlage Oberschmelz den Be¬ 
ginn einer stärkeren Entwicklung. Der Ven¬ 
tilatorschacht, der 1905 den Durchschlag 
mit der VI. Sohle erreicht hatte, wurde mit einem 
Rateau-Ventilator ausgestattet. Ein Luftkom¬ 
pressor wurde aufgestellt, eine Schachthalle und 
eine Verladebühne errichtet und der Bahnanschluß 
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