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Der Grubcnbahnhof am Brurihildeschacht.
Gemahlin des Berg¬
rats Lohmann getauf¬
te Minnaschacht
angesetzt, mit dem
man die Fettkohlen¬
flöze zwischen Her-
mine- und Follenius-
schacht ausrichten
wollte. Er wurde bis
zur Teufe von 508
Metern niedergebracht,
ohne bauwürdige
Flöze zu durchfahren.
Von Oberschmelz
aus trieb man auf
Flöz Carlowitz zwek
einfallende Strecken,
um eine Wetteroer¬
bindung mit dem
neuen Schacht herzu¬
stellen. Der Durch¬
schlag mit dem von
dort getriebenen Quer¬
schlag ins Hangende
erfolgte ca. 100 Meter
vom Schacht.
Da letzterer auch zur
Erschließung der Fett¬
kohlenpartie des Zieh¬
waldfeldes dienen
sollte, wurde einige Jahre später in 500 Meter
Teufe ein Querschlag ins Liegende auf¬
gefahren, der bèi 245 Meter Länge die Fett¬
kohlenpartie in bauwürdiger Beschaffenheit er¬
reichte. Jedoch wurden di- Arbeiten dort
wegen starker Schlagwetteraus¬
strömungen gestundet, und blieben es
bis auf den heutigen Tag. Der Minnaschacht
dient heute nur der Weiterführung
und Wasserhaltung der IV. Sohle der
Grube König.
1898—1900 waren aus dem obenerwähnten
bauwürdigen Flöz des Annafeldes (Flöz Anna)
Untersuchungs st recken aufgefahren wor¬
den. Zwecks Einleitung des Abbaues setzte man
neben dem Förderschacht einen Ventilator-
schacht an. Die geförderten Kohlen wurden
aus dem Landwege abgesetzt. Durch den „blin¬
den Annaschacht" stellte man später nach Durch¬
örterung des Kohlwaldsprunges durch die Richt¬
strecke Kallenberg die Verbindung mit dem übrigen
Kohlwaldfelde her.
Allseitig von Sprüngen eingeengt, versprach das
Annafeld keine lange Lebensdauer. Da zudem
der Verhieb in der Flammkohlenpartie an der
Oberschmelze seinem Ende entgegenging und
auch der Verhieb der Flöze im Gegenortfeld
wegen der geringen streichenden Ausdehnung
rasch nach der Tiefe vorrückte, wurde 1901 am
Nordabhang des Ziehwaldsattels, zwischen Han-
gard und Wiebelskirchen zur Untersuchung der
Lagerung ein Bohrloch bis zu 1177 Meter
Teufe niedergebracht. Bei 400 Meter durchfuhr
es ein bauwürdiges Flöz, zwischen 540 und
600 Meter eine Gruppe stärkerer Kohlenbänke
und dann, unter einem Sprung mehrere mäch¬
tige Flöze mit backender Kohle.
1902 wurde auch bei Fürth und im folgenden
Jahre 1 Kilometer südlich von Ottweiler je ein
neues Bohrloch angesetzt. Ersteres traf bei 730
bis 760 Metern das Holzer Konglomerat, bei
800 Metern ein Flöz von 2,36 Meter und bis
909 Meter mehrere schwächere Bänke. Letzteres
durchteufte die obere und untere Flammkohlen¬
partie in guter Beschaffenheit und durchsank von
1345 Meter ab vier bauwürdige Flöze, die un¬
zweifelhaft der Fettkohlenpartie angehören. Nach¬
dem es 1904 eine Teufe von 1803 Meter, die
größte Bohrlochtiefe im Saargebiete erreicht
hatte, wurde es eingestellt.
Die ersten Jahre nach der Jahrhundertwende
brachten für die Anlage Oberschmelz den Be¬
ginn einer stärkeren Entwicklung. Der Ven¬
tilatorschacht, der 1905 den Durchschlag
mit der VI. Sohle erreicht hatte, wurde mit einem
Rateau-Ventilator ausgestattet. Ein Luftkom¬
pressor wurde aufgestellt, eine Schachthalle und
eine Verladebühne errichtet und der Bahnanschluß
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