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Kohlwald: Bruilhildeschacht/ Totalanstcht.
infolge des guten Absatzes, Arbeitermangel ein.
In dieser Zeit wurden weiterhin die Flöze Nög-
gerath, Koch und Hardt erschlossen, ein Pulver¬
turm erbaut und das 1822 errichtete Zechenhaus
vergrößert. Bis zum Jahre 1842 bewegte sich
die Entwicklung der Grube in aufsteigender Linie.
Absatz und Förderung nahmen im Allgemeinen
zu, man betrieb eifrig Schürfarbeiten, wobei die
Flöze Derschau und Martins gefunden wurden.
Die Belegschaft stieg auf 300 Mann.
Das Jahr 1842 brachte mit 49 273,25 Tonnen
bei 337 Mann die höchste Förderung, welche bis
1894 nicht mehr erreicht wurde. Seit 1842, be¬
sonders aber durch den Umstand, daß die pfäl¬
zische Ludwigsbahn und 1850 und 51 deren An¬
schlüsse nach Heinitz und Reden in Betrieb
genommen wurden, ging die Förderung mehr
und mehr zurück, da das bisherige, weit in die
Pfalz und das Elsaß reichende Absatzgebiet der
Grube nunmehr zum größten Teil eben den Gru¬
ben Heinitz und Reden zufiel.
Von 1842 ab wurde auf der Wellesweiler
Grube auch Koks hergestellt. Im ganzen hatte
man 20 Oefen hierzu in Betrieb. Der Koks
hatte jedoch nicht die Güte desjenigen von Grube
König, weshalb man 1858 den Betrieb der
Kokerei wieder einstellte.
Der Betrieb der kleinen, durch verwickelte
Lagerungsverhältnisse und Störungen ausge¬
zeichneten und durch Schlagwetter und Gruben¬
brände wiederholt heimgesuchten Grube be¬
schränkte sich bis Ende der fünfziger Jahre auf
den Betrieb der hangenden Flöze über den 1822
und 1825 in Angriff genommenen Tagestrecken
Helene und Katharina. Letztere blieb bis zum
Jahre 1860 noch in Betrieb, obschon vom Jahre
1859 ab bereits die Förderung ausschließlich
durch den Palmbaumstollen bewirkt wurde.
Seitdem bewegte sich der Abbau lediglich über
der Sohle des Palmbaumstollens. 1860 begann
man vom Palmbaumstollen aus mit der Aus¬
richtung des noch ganz unverritzten Feldes am
Kissel.
1870 erfolgte der Aufschluß des Spezialsattels
und das Abteufen eines Wetterschachtes im Burg¬
graben.
Das Projekt einer großen Tiefbauanlage im
Schmalwieser Wald wurde wegen des ungün¬
stigen Ausfalles der Aufschlüsse 1873 aufgegeben,
dagegen 1875 am Südabhang des Kohlgru¬
benwaldes ungefähr in der Mitte des Kohlen¬
feldes ein Förderschacht abgeteuft, mit dem man
unterhalb der Palmbaumstollensohle in Abstän¬
den von 22, 30 und 60 Meter die Mittelsohle,
bezw. die erste und zweite Tiefbausohle faßte.
Da die Grube auf den Landabsatz beschränkt