Die Grube König tm Jahre 1860.
Zeichnung nach einem alte» Bilde von Wilh. Bleibtreu, St. Ingbert.*)
Die Division Kohlwald umfaßt die
Anlagen Brunhilde schacht, Freia¬
schacht und den Marcel-Bertrand¬
schacht. Ihr Feld wird begrenzt im Westen
vom östlichen Hauptsprung und im Süden vom
Circesprung. Nach Norden und Osten zu sind noch
keine bestimmten Grenzen gezogen. Diagonal
durch das Feld setzt der Kohlwaldsprung, der
das Freiaschachtfeld vom Brunhildeschachtfeld
trennt.
Das Flöz st reichen entspricht im großen
und ganzen dem der Division König. Das Ein¬
fallen schwankt im Freia- und Marcel-Bertrand-
felde zwischen 8° und 12°, steigt aber im Brun¬
hildefeld auf 17°—25° an. Das Feld der Divi¬
sion Kohlwald wird von zahlreichen größeren
und kleineren Sprüngen durchsetzt und bietet in¬
folgedessen dem Abbau große Schwierigkeiten.
Die Flöze, deren Zahl je nach dem Feldesteil
zwischen 4 und 12 schwankt, werden der Flamm-
kohlenpartie zugerechnet.
Die ganze Förderung des Feldes wird durch
den Brunhildeschacht zu Tage gehoben, der mit
dem Freia- und Marcel-Bertrandschachtfeld auf
der 40 Meter Sohle durch eine Richtstrecke ver¬
bunden ist. Als einziehende Wetterschächte die¬
nen der Brunhilde- und Marcel-Bertrandschacht,
während die verbrauchten Wetter durch den Sieg¬
lindeschacht bezw. Freiaschacht abgeführt werden.
Zur Division Kohlwald zählen weiter noch
zwei außer Betrieb gesetzte Schächte, der
Folleniusfchacht und der Minnaschacht, die die
frühere Rheinnahebahn-Schacht¬
anlage des Ziehwaldfeldes bildeten. Der
erstere ist bis zur Richtstreckensohle (4- 190 Me¬
ter), der Minnaschacht bis zur 6. Sohle abgeteuft.
Dieser steht mit dem Hermineschacht durch eine
diagonale Wetterstrecke im Flöz Carlowitz, die
etwa 100 Meter vor Minnafchacht auf die
6. Sohle führt, sowie durch die Richtstrecke nach
Flöz Waldemar in Verbindung.
Hören wir nun zunächst etwas von der
Geschichte der Inspektion.
Die Berginspektion VIII ist als „Inspektion"
noch verhältnismäßig jung, denn sie wurde erst
im Jahre 1862 als solche gegründet. Wer jedoch
einen Ueberblick über ihre Entwicklung gewinnen
will, kann nicht umhin, bis in die Anfänge des
Bergbaues im Bereich derselben zurückzugehen.
Diese Anfänge reichen bis weit in das Mittel¬
alter zurück. Ja, die Spuren des b e r g m ä n -
nif chen Betriebes sowie der damit Hand
in Hand gehenden Ausschmelzerei von schmied¬
barem Eisen lassen sich sogar bis in die
römische Zeit verfolgen.
Erst mit dem 15. Jahrhundert beginnt
') Im Vordergrund sieht man die Ö-en der 1867 eingestellten Kokerei, fojnie die Landhalde.