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15 bis 20 ausbeutbare Flöze von einer Mächtig¬
keit von insgesamt 25 in haben. Eine zweite
Oberschicht von 120 bis 275 m ist weit weniger
reich und führt nicht mehr als zwei oder drei gute
Flöze. Dann folgt eine Zwischenschicht von 300
bis 500 m, die sozusagen ertraglos ist, und die
die Flammkohle von der Fettkohle trennt. An¬
dererseits ist die Fettkohlenschicht dann ausge¬
zeichnet ergiebig. Sie hat eine Mächtigkeit von
300 bis 400 m und umfaßt bis zu 20 Flöze mit
einer nutzbaren Mächtigkeit von 18 bis 25 m
Kohle. Es ist dies die reichste Zwischenschicht des
Beckens. Endlich grenzt an diese Fettkohlenschicht
eine neue sehr arme Truppe an (die sogenannte
R o t h e l l e r -Flözgruppe, die lediglich von St.
Ingbert aus abgebaut wird). Die Unterschicht
des Kohlenbeckens ist andererseits noch nicht in
Angriff genommen.
Im Redener Gebiet läuft die Ottweiler Flöz-
gruppe im Norden des Circesprunges aus. Zwei
Flöze (das Lummerschiederflöz und das Wahl-
schiederflöz) sind durch Bohrungen festgestellt,
aber zu einer Ausbeutung ist man bisher noch
nicht geschritten.
Die Flammkohlen-Flözgruppe läuft im Süden
des Circesprunges. Sie wird durch die Divisionen
Itzenplitz und Reden-Flamm abgebaut.
Der Abbau der unteren Flammkohlenschicht, der
auf I tz e n p l i tz heute bereits stark vorgeschrit¬
ten ist, kann auf Reden praktisch als beendet
betrachtet werden. Somit nehmen also für die
Inspektion .VI bezl. des Flammkohlenabbaues
in dieser Unterschicht (in der es eigentlich nur
ein wirklich lohnendes Flöz, nämlich das Kal-
lenbergflöz gibt) und desgleichen in dem mageren
Flözbündel zwischen Flammkohlen- und Fett¬
kohlenschicht, in dem sich ebenfalls nur ein ein¬
ziges abbauwürdiges Flöz (das Flöz v) befin¬
det, die Ertragsaussichten von Jahr zu Jahr ab.
Was hier von der Flammkohlenschicht gesagt
worden ist, bezieht sich natürlich alles nur auf
den Teil derselben, der südlich des Circesprunges
liegt, da im Norden des Sprunges die Lagerung
noch völlig intakt ist. Aber dieser Teil ist von
den gegenwärtigen Einrichtungen aus nur an
einigen Stellen zu erreichen UlÄ für feinen end¬
gültigen Abbau ist die Abteufung neuer Schächte
und die Anlage neuer Gruben erst noch not¬
wendig.
Das Fettkohlenflözbündel tritt im Gebiete der
Inspektion VI nur in verhältnismäßiger Tiefe
auf; fein Abbau beginnt hier in mehr wie 500
Meter Tiefe. Dies Bündel ist außerordentlich
reich und von mächtiger Stärke; es wird von der
Division Reden-Fett aus, deren Iahres-
förderung im Vorjahre (1926) die Höhe von einer
Million Tonnen erreichte, abgebaut. Die unteren
Flöze dieses Bündels (nämlich das Tauenzien-,
das Scharnhorst- und das Adalbertflöz) hat man
bisher noch nicht angeschnitten. Aber ihr Vorhan¬
densein ist von Heinitz her ja bekannt und ihr
Verlaufen hinüber in das Redener Gebiet steht
außer allem Zweifel.
Das R o t h e l l e r - Flözbündel endlich durch¬
zieht das Inspektionsgebiet nur in großer Tiefe,
und daher ist sein Abbau noch völlig Hypothese.
Endlich kann, da man ja den untersten Grund
des Beckens noch nicht erreicht hat, keiner es
einem verbieten, anzunehmen, daß noch weiter
unter dieser Rothellergruppe man noch neue
.Flöze finden wird; aber das ist das
Geheimnis der Zukunft.
Bevor wir nun von dem gegen¬
wärtigen Zustand sprechen und kurz
die hauptsächlichsten Einrichtungen
aufzählen, die die Inspektion be¬
fähigen, täglich eine Fördermenge
von ungefähr 8000 Tonnen Kohle zu
erzielen, wird es wohl nicht uninter¬
essant sein, erst einmal wieder in die
Vergangenheit hineinzuleuchten, den
Ursprung und das allmähliche Wach¬
sen der Inspektion zu erzählen.
II. Beginn des Abbaues.
Der Abbau der Kohle in dem ge¬
genwärtigen Gebiet der Inspektion VI
ist noch verhältnismäßig jung.
Noch in der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts mußte es die Gemeinde
Landsweiler, die damals zu der
Herrschaft Ottweiler gehörte, erleben,
daß ihr die nachgesuchte Erlaubnis.
Grube Reden von der Bahn aus gesehen.