Full text: 56.1928 (0056)

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gönnen hat, und wird nach Vollendung für einen 
Jahresumschlag von rund 10 Millionen t ausreichen. 
Der Duisburger Hafen endlich ist als der 
größte Binnenhafen der Welt der berech¬ 
tigte Stolz des ganzen Rheinlands. Er entstand aus 
der Verschmelzung der großen Ruhrorter Häfen, die 
sich östlich bis hinter Weiderich ausdehnen, und in 
welche die Ruhr und der Rhein-Her ne-Ka- 
n a l (wodurch sie gleichzeitig zur Mündung des 
Dortmund-Ems - uud des noch nicht ganz fertig 
gebauten großen Mittel! and-Kanals, der 
West-Ost-Verbindung der deutschen Wasserstraßen, 
werden) einmünden, und der alten Duisburger und 
Hochfelder Häfen. Heute gehören alle diese Orte zum 
Stadtbezirk Duisburg (230.000 Einwohner). 
Die überragende Bedeutung der Häfen, von denen 
der älteste, der heutige Wersthafen, bereits 1820/25 
entstand, ergibt sich schon daraus, daß die jährliche 
Umschlagsziffer, die 1913 ihren Höhepunkt mit 27,3 
Millionen t erreichte, 1924, trotz des Kriegs und 
seiner Folgen schon wieder emporgeschnellt war auf 
18,5 Millionen t und 1925 trotz der allgemein ungün¬ 
stigen Wirtschaftslage bereits über 22,5 Millionen t 
betrug. Berücksichtigt man nun noch, daß seit 1914 
der Rhein-Herne-Kanal dem UmschIa g 
der Häsen starken Abbruch tut, da er jährlich 5 bis 
6 Millionen t. dem Rhein direkt zuführt, die in der 
Umschlagziffer von 1913 noch mit enthalten waren, 
so kann man sagen, daß Duisburg, allein von allen 
Rheinhäfen, den Vorkriegsstand heute schon wieder 
erreicht hat. Naturgemäß sind auch die Hafeneinrich¬ 
tungen entsprechend großartige. Die mechan., hydraul. 
und elektrischen Kohlenkipper, die Brückenkrane und 
Verladebrücken (bis 74 m Spannweite) haben wir be¬ 
reits erwähnt. Insgesamt waren 1925 vorhanden: 
22 Verladebrücken und 147 Krananlagen von 1—201 
Tragfähigkeit. Ein großer 1913/14 gebauter Brücken- 
zug (die „Oberbürgermeister-Lehr-Brücken") bildet im 
Anschluß an die R,uhrbrücke die Hauptverbindung 
zwischen Alt-Duisburg und dem Stadtteil Ruhrort. 
Die drei Brücken (über den Hasenkanal, Kaiserhasen 
und Vinckekanal) sind ebenso wie die alten am Jnnen- 
hafen (Schwanentor) Klappbrücken, und zwar besteht 
jede Brücke aus einem festen Teile von (30 m Durch¬ 
fahrweite und einem beweglichen von 20,5 in Durch¬ 
fahröffnung, um Schiffe mit Masten und bei hohem 
Wasserstand Schiffe mit hohen Aufbauten durchzu¬ 
lassen. Diese Klapp brücken wiegen je 382 t und 
werden durch vier Elektromotors in 25 Sekunden 
geöffnet. — Als Letztes endlich sei noch die Bedeu¬ 
tung der Ruhrorter Schifferbörse erwähnt, 
wo die Kapitäne ihre Mannschaft zu heuern Pflegen 
und die Reder die Schleppzüge zu mieten, sowie der 
Umstand, daß Duisburg der Haupt st apelplatz 
f ü r G e t r e i d e des ganzen Niederrhein-Gebietes 
ist. Demgemäß sind auch im ganzen 32 Getreide¬ 
speicher mit 187.000 m3 Fafsungsraum vorhan¬ 
den, deren Elevatoren bei den neueren Anlagen (23 
am Innen- und Außenhafen) meist als Saugförderer 
ausgebildet sind.' Ihre Bauart ist häufig ein Muster 
der modernen Baukunst. 
Meisterwerke rheinischer Ingenieure, gebaut von der Demag in Duisburg.
	        
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