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gönnen hat, und wird nach Vollendung für einen
Jahresumschlag von rund 10 Millionen t ausreichen.
Der Duisburger Hafen endlich ist als der
größte Binnenhafen der Welt der berech¬
tigte Stolz des ganzen Rheinlands. Er entstand aus
der Verschmelzung der großen Ruhrorter Häfen, die
sich östlich bis hinter Weiderich ausdehnen, und in
welche die Ruhr und der Rhein-Her ne-Ka-
n a l (wodurch sie gleichzeitig zur Mündung des
Dortmund-Ems - uud des noch nicht ganz fertig
gebauten großen Mittel! and-Kanals, der
West-Ost-Verbindung der deutschen Wasserstraßen,
werden) einmünden, und der alten Duisburger und
Hochfelder Häfen. Heute gehören alle diese Orte zum
Stadtbezirk Duisburg (230.000 Einwohner).
Die überragende Bedeutung der Häfen, von denen
der älteste, der heutige Wersthafen, bereits 1820/25
entstand, ergibt sich schon daraus, daß die jährliche
Umschlagsziffer, die 1913 ihren Höhepunkt mit 27,3
Millionen t erreichte, 1924, trotz des Kriegs und
seiner Folgen schon wieder emporgeschnellt war auf
18,5 Millionen t und 1925 trotz der allgemein ungün¬
stigen Wirtschaftslage bereits über 22,5 Millionen t
betrug. Berücksichtigt man nun noch, daß seit 1914
der Rhein-Herne-Kanal dem UmschIa g
der Häsen starken Abbruch tut, da er jährlich 5 bis
6 Millionen t. dem Rhein direkt zuführt, die in der
Umschlagziffer von 1913 noch mit enthalten waren,
so kann man sagen, daß Duisburg, allein von allen
Rheinhäfen, den Vorkriegsstand heute schon wieder
erreicht hat. Naturgemäß sind auch die Hafeneinrich¬
tungen entsprechend großartige. Die mechan., hydraul.
und elektrischen Kohlenkipper, die Brückenkrane und
Verladebrücken (bis 74 m Spannweite) haben wir be¬
reits erwähnt. Insgesamt waren 1925 vorhanden:
22 Verladebrücken und 147 Krananlagen von 1—201
Tragfähigkeit. Ein großer 1913/14 gebauter Brücken-
zug (die „Oberbürgermeister-Lehr-Brücken") bildet im
Anschluß an die R,uhrbrücke die Hauptverbindung
zwischen Alt-Duisburg und dem Stadtteil Ruhrort.
Die drei Brücken (über den Hasenkanal, Kaiserhasen
und Vinckekanal) sind ebenso wie die alten am Jnnen-
hafen (Schwanentor) Klappbrücken, und zwar besteht
jede Brücke aus einem festen Teile von (30 m Durch¬
fahrweite und einem beweglichen von 20,5 in Durch¬
fahröffnung, um Schiffe mit Masten und bei hohem
Wasserstand Schiffe mit hohen Aufbauten durchzu¬
lassen. Diese Klapp brücken wiegen je 382 t und
werden durch vier Elektromotors in 25 Sekunden
geöffnet. — Als Letztes endlich sei noch die Bedeu¬
tung der Ruhrorter Schifferbörse erwähnt,
wo die Kapitäne ihre Mannschaft zu heuern Pflegen
und die Reder die Schleppzüge zu mieten, sowie der
Umstand, daß Duisburg der Haupt st apelplatz
f ü r G e t r e i d e des ganzen Niederrhein-Gebietes
ist. Demgemäß sind auch im ganzen 32 Getreide¬
speicher mit 187.000 m3 Fafsungsraum vorhan¬
den, deren Elevatoren bei den neueren Anlagen (23
am Innen- und Außenhafen) meist als Saugförderer
ausgebildet sind.' Ihre Bauart ist häufig ein Muster
der modernen Baukunst.
Meisterwerke rheinischer Ingenieure, gebaut von der Demag in Duisburg.