Full text: 56.1928 (0056)

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I 564 v. Chr. zuerst von den Phokern auf ihren 
1 Seefahrten befucht — die Ureinwohner waren 
nach den fich widerfprechenden Ansichten der Ge- 
^ lehrten entweder Iberer oder auch Ligurer — 
später unter etruskischem und karthagischem Ein¬ 
fluß, seit 259 ein Teil des römischen Reichs, jedoch 
ob der Wildheit und dem Freiheitssinn ihrer Be¬ 
wohner nicht gerade beliebt und deshalb sogar als 
Verbannungsort benutzt (Senecal), unter Geiserich 
vandalisch, 435 nach Chr. durch Belisar für die 
Oströmer erobert, 713 eine 
Beute der Sarazenen, nach 
deren Besiegung im 9. und 
10. Jahrhundert ein Teil 
der Markgrafschaft Tuscien, 
1097 auf Grund alter 
Schenkungen vom Papste 
beansprucht und von diesem 
an Pisa verliehen, dann 
wegen ihrer Lage ein 
Kampfobjekt zwischen Pisa 
und Genua, 1299 endgültig 
genuesisch, hat die Insel nie 
aufgehört, um ihre Freiheit 
zu kämpfen. Ein Lothrin¬ 
ger, der Baron Theodor 
von Neu Hof, aus Metz, 
ein Mann, der in aller Welt 
Abenteuer gesucht hatte, 
machte sich in ihren Kämp¬ 
fen gegen die Genuesen 
1736 zu ihrem Führer, und 
wurde auf Grund der ersten 
Erfolge seiner mitgebrachten 
Freischar am 5. April 1736 
gar als Theodore I. zum 
Könige von Korsika ge¬ 
wählt; indes, Geld und 
Hilfsmittel gingen ihm aus, 
die Eifersucht anderer tat 
das Ihre dazu: bereits im 
November des gleichen Jah¬ 
res muhte er das Land ver¬ 
lassen, zog hilfesuchend in 
Europa umher und starb 
endlich 1756 nach siebenjäh¬ 
riger Schuldhaft in London. 
Das war das Ende des 
Königs von Korsika! — Der letzte Freiheits¬ 
kämpfer war Pasquale P a o l i, an den heute 
noch viel in Korsika erinnert. 1768 wurde Kor¬ 
sika französisch, und damit begann für das Land 
die Zeit ruhigen Aufblühens. 
Nun zu unseren Bildern: B a st i a ist die 
Großstadt der Insel, mit 27.000 Einwohnern, steht 
durch Handel und Wandel, industrielle und kom¬ 
merzielle Tätigkeit an erster Stelle. — Calvi, 
an der Westküste, mit seinen hohen Bergen, auf 
Blick aus Nonca. 
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