Korsika. Der Golf und der Hafen von Porto.
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^überraschend, zauberisch ist der Anblick, der
AI dem Reisenden zuteil wird, wenn früh mor¬
gens sein Schiff der Insel sich nähert, und
wenn dann, auftauchend in den ersten Strahlen
der aufgehenden Sonne, Korsika vor ihm auf¬
taucht aus der Bläue des Tyrrhenischen Meeres,
wenn der rote Felsen glühend aufleuchtet. Schroff,
im Westen, fjordartig steil fällt die Küste zum
Meere ab; nur in der Gegend von Bastia, im
Nordosten der Insel, ist sie flach. Denn Korsika
ist in der Hauptsache ein Bergland, mit einem
meridional verlaufenden Hauptkern, der sich viel¬
fach über 2000 m hoch erhebt, dessen höchster
Gipfel, der Monte Cinto, sogar 2710 m hoch sein
Haut in die Wolken reckt. — Wellen von Wohl¬
gerüchen strömen dem Besucher weither entgegen:
ein unendlich süßer, unendlich milder Duft: der
Duft der Bergwiesen und der Koniferenhaine, der
Duft der Buschwälder, jener charakteristische Duft,
der Napoleon sagen ließ: „mit verschlossenen
Augen, allein am Duft seiner Buschwälder würde
ich Korsika erkennen".
« L ’ i 1 e de Beaute», die „Insel der
Schönheit", nennt der begeisterte Franzose sie.
Und mit Recht, denn außer durch ihre unvergleich¬
liche Lage, durch ihre Berge, ihre Landschaft, ist
sie ausgezeichnet durch ein wunderbares Klima,
das an der Küste, namentlich im Westen, der
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