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wie fertige ich mir eine schöne elektrische Tischlampe?
Von Onkel Nikolaus.
Eine schöne elektrische Tischlampe, die sowohl für
den selbstgebauten Schreibtisch eine Zierde ist, als
auch mit abgenommenem Schirm als Handlampe bei
der Arbeit im Umkreis ihrer Kontaktschnur Verwen¬
dung finden kann, endlich aber mit Schirm auch ele¬
gant genug ist, den Kaffeetisch in Mutters guten
Stube zu zieren, so etwas zu fertigen wäre wohl
ein Verlangen jedes Bastlers. Da will ich heute
mal erzählen, wie ich mir eine solche gebaut habe,
die trotz ihrer billigen Herstellung Gegenstand der
Bewunderung aller meiner Besucher ist.
Ein echter Bastler wirft nichts weg, im Gegenteil,
er durchsucht gern noch die Rumpelkammer seiner
Bekannten, die für ihn immer wieder eine Fundgrube
von Schätzen darstellt. So hatte ich denn auch eine
alte ausgediente Fahrradpumpe (Fig. 1) da stehen,
die ich auseinander geschraubt hatte, um zu sehen,
ob und wie ich die einzelnen Teile mal brauchen
könnte. Jetzt kam sie mir zu Paß. — Ich nahm
von ihr lediglich das P u m p e n r o h r, die durch¬
bohrte Verschlußkappe, durch die früher ein¬
mal die Kolbenstange auf- und abgegangen war, und
die K o l b e n s ch e i b e selbst, die in ihrer Mitte
ebenfalls ein Loch zeigte, worin einmal die Kolben¬
stange eingeschraubt gewesen. (Fig. II, a. b- c.) Dann
suchte ich mir noch einen alten Deckel von einem
Marmeladeeimer, der, aus star¬
kem, schönen, gelben Blech, mir
den richtigen Durchmesser und die
nötige Höhe für das Fußpodest
meiner Lampe zu bieten schien,
und dann konnte die Arbeit be¬
ginnen.
In die Mitte des Deckels schnitt
ich ein Loch, dessen Durchmesser
ich gerade so groß ausfeilte, daß
das Pumpenrohr sich hindurch¬
schieben ließ (Fig. III).
Auf dessen oberes Ende schraubte
ich die Verschlußkappe (II b) wie¬
der auf, in das andere Ende feilte
ich einen Einschnitt, um später
die durch das Rohr zu führende
Kontaktschnur seitlich austreten
lassen zu können. Das Pumpen¬
rohr wurde dann mit diesen:
Ende so in den Deckel hineingeschoben, daß es an der
Innenseite ein Stück herausragte, ohne beim Stehen
zu hindern, und so festgelötet. An der dem Einschnitt
in dem Rohr entsprechenden Stelle feilte ich in den
Deckelrand ein Loch, durch das ich eine kleine Röhre
steckte, die in dem Einschnitt des großen Rohres an¬
gelötet, der Leitungslitze als Führung dienen sollte.
(Fig. IV u. V.)
Aus die Kappe b, die nunmehr die Spitze des Ge¬
stells bildet, lötete ich eine der bekannten Messing¬
tüllen, in die dann eine Lampenfassung geschraubt
wurde. Beide hatte ich noch von alten weggeworfenen
Lampen vorrätig, sonst kann man sie für ein paar
Pfennige bei einem Installateur kaufen, wo man ja
sowieso Leitungsschnur mit Steckkontakt sowie die
Birne kaufen muß. Nun war die Lampe im Rohbau
fertig (Abb. VI). Damit sie nicht so leicht wackle,
befestigte ich ein paar Stückchen Blei mit Schräubchen
unter dem Deckel.
Gleichfalls kaufte ich mir in dem Lampengeschäft
das Drahtgestell für den Schirm. Der Bügel, der
es trägt, hat genau den Durchmesser der Normal¬
fassung und wird durch die Porzellantülle festgehal¬
ten. Hat man genügend guten Draht vorrätig —
ich hatte meinen gerade anderweitig verbraucht —
so kann man sich auch selbst an die Herstellung des
Gestells begeben. Modelle dafür
gibt es ja genug.
Den Schirm kann man aus
alten Seiden- oder Spitzenresten
fertigen. Ich selbst legte einfach
ein dünnes buntes Seidentuch,
das ich bei einem Ausverkauf
billig erstand, darüber, an dessen
vier Ecken ich eine längliche Glas¬
perle annähte. Oben in der
Mitte wurde die Decke mit einem
Seidenbändchen abgebunden. Das
machte sich sehr hübsch, war bil¬
lig und leicht auszuwechseln.
Endlich wurde die ganze Lampe
schön rein gescheuert und mit
Kupferbronzelack lackiert, und kein
Mensch sieht ihr mehr ihre Her¬
kunft an.
Fig. 6. Die fertige Lampe.