Full text: 53.1925 (0053)

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Fassade des Straßburger Münsters. 
und zu Karlingen (2 Bohrlöcher), die bei 200 na aus 
Kohle trafen. 
Damit war unwiderleglich festgestellt, daß man in 
diesem Gebiet Kohle gewinnen konnte. Das franzö¬ 
sische Kapital beteiligte sich sofort mit mehr als 
18 Millionen bei den verschiedenen Unternehmungen. 
1859 bestanden schon 4 Bergwerksgesellschaften, die in 
Förderung waren; 7 andere hatten allein im Mosel- 
departement zahlreiche Schürfungen vorgenommen 
und waren so glücklich, die Kohle an mehr als 
40 Punkten festzustellen. Inzwischen war die Kohlen¬ 
ausfuhr aus dem Saarbecken nach den nordöstlichen 
Departements von 145 000 Tonnen in 1815 auf 
324 260 Tonnen in 1852 und auf 845 500 Tonnen in 
1856 gestiegen; 1857 wurden sogar 1 055 390 Tonnen 
zu Wasser nach Frankreich verfrachtet. Von dieser 
Menge waren allein 581370 Tonnen für das Mosel- 
Departement bestimmt, während demgegenüber der 
Gesamtverbrauch an französischer Kohle in den an¬ 
deren östlichen Departements nur 136 270 Tonnen 
betrug. Die Saarkohlen hatten somit die französischen 
Kohlen fast ausgeschaltet, so daß der preußische Staat 
-sich in diesen Gegenden ein beispielloses Monopol 
geschaffen hatte; einzig die Kohle von St. Etienne 
konnte geringe Konkurrenz machen. 
Kathedrale zu Rouen. 
Trotzdem machte diese eigentümliche Lage des 
Kohlenmarktes den französischen Gruben keine beson¬ 
deren Schwierigkeiten; im Gegenteil benutzten sie diese 
Lage, um bei dem schwachen Angebot an Kohle ihre 
Preise auf die preußischen Sätze zu erhöhen und dann 
noch die preußischen Abgaben und Ausfuhrzölle 
daraufzuschlagen. So kam es, daß die Kohle zu St. 
Etienne auf der Grube selbst 1850 auf 11,60 Francs 
zu stehen kam; 1856 kostete sie sogar 18 Frs., während 
sie 1857 wieder auf 16 Frs. fiel. 
Im gleichen Zeitpunkt kostete die preußische Kohle 
nur 9,19 Frs., 11,43 Frs. und 11,45 Frs. Es waren 
eben die preußischen Abgaben und Ausfuhrzölle, die 
in Frankreich den Preis aus 16 Frs. hinaufschnellen 
ließen, und zu diesen Preisen kamen noch die Trans¬ 
portkosten, die bei den hohen Tarifen der Eisenbahn 
beträchtlich waren. 
Die Kohlenpreise konnten also allein durch ver¬ 
besserte Transportgelegenheit mit billigeren Frachten 
gesenkt werden. Industrielle, Ingenieure und die 
Regierung kamen auch bald zur Überzeugung, daß die 
Lösung des Problems nur in dem Bau des Saar¬ 
kohlenkanals bestünde. Am eifrigsten tätig waren der 
Deputierte von Saargemünd, Baron de Geiger, 
ferner Jean Dolfus und John Rochat von Mül-
	        
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