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Nsuhaus-Schacht der Grube Von der Heydt.
Amelung hatte 1919 eine mittlere Tagesförde¬
rung von 546 Tonnen und Steinbach eine solche
von 462 Tonnen. Die bekannten abbauwürdigen
Kohlenvorkommen in der Abteilung Amelung
konnten nur mehr einige Jahre vorhalten. Stein-
bach befand sich noch in der Vorrichtung, aber
der hohe Schlagwettergehalt in seinen ausziehen¬
den Wettern machte dringend wichtige Arbeiten
nötig.
Um nun rasch für Amelung neue Abbaufelder
zu beschaffen, haben wir von der 4. Sohle aus
einen 834 m langen Querschlag gegen das Flöz 5
der Flammkohlenpartie und von der 6. Sohle
aus einen weiteren Querschlag von 1 000 m
Länge getrieben, der das Amelungflöz des Süd¬
feldes jenseits des Jägersfreuder Sprunges an¬
traf, und zwar zur selben Zeit, als wir in der
Nähe von Raftphul den Pasteurschacht (203 m)
abteuften, der das Flöz des Südfeldes ebenfalls
durchsenkt hat. Die das neue Feld zur Förderung
bringenden Arbeiten werden kräftig betrieben.
Das Feld des Pasteurschachtes wird im Süden
durch den Saarsprung begrenzt; es wird inter¬
essant sein, diesen zu durchfahren, um das Flöz¬
bündel wiederaufzufinden, das Von der Heydt
bei Malstatt in der Zeit von 1854—1861 abge¬
baut hat.
Um die Förderung von Steinbach zu heben,
war es notwendig, die Bewetterung der Grube
zu verbessern. Wir haben daher einen zweiten
Wetterschacht — Neuhaus II — von 511 m Tiefe
niedergebracht und jetzt werden die Schächte Neu¬
haus I und II mit stärkeren Ventilatoren ver¬
sehen. Bis zur Beendigung dieser. Installation ist
die Bewetterung durch die Indienststellung eines
Ventilators im Flammkohlenwetterstrome ver¬
bessert worden.
Die Grube Steinbach steht mit dem alten Bur¬
bachstollen in Verbindung, dessen Zustand sehr
schlecht ist. Es werden nun große Jnstandsetzungs-
arbeiten ausgeführt, die diesem Stollen die er¬
forderliche Sicherheit wiedergeben sotten.
Im Burbachstollen hat man schon alle Arten
von Transportvorrichtungen angewendet. Im
Jahre 1862 waren es Lokomotiven, 1865 kam
Seilförderung an die Reihe, später wurde diese
durch Kette ohne Ende abgelöst; heute besteht
Förderung mit Seil ohne Ende, die wir nächstens
durch Benzollokomotiven ersetzen werden.
Die Inspektion III hat sich stets die Vorteile,
die die Industrie bot, zunutze gemacht. Die För¬
dermaschinen find immer stärker geworden; die
Wetteröfen, die 1866 noch in Gebrauch standen,
sind durch Ventilatoren ersetzt worden.