160
— Ich denke. Sie verkaufen mit — Glaube mir nur, mein Junge, — Sag mal, Du fährst ja nach der
50% Nachlaß,- das ist doch noch immer wenn ich Dir eine Tracht Pi ügel ver- Stadt,- willst Du mir meinen Kittel
derselbe Pi eis für diese Schuhe! Was ist abfolgen muß, ichmerzt mich das eben- mitnehmen?
denn bei denen eigentlich heruntergesetzt? sosehr als Dich! — Gern,-aberwosvllichihnabgeben?
— Die Absätze, meine Damen, sind um — Ja, das schon, aber nicht an der- — Das braucht Dir keine Sorgen zu
50% niedriger geworden! selben Stelle! machen- ich stecke ja drin!
einem Brettchen, welches zum Ablaufen von Flüssig¬
keit durchlöchert ist, einige Tage abtrocknen. Dann
streut man reichlich Kümmel und Salz auf den Käfe
und gibt noch eine ein bis zwei Zentimeter dicke, gut
abgetrocknete Käseplatte darauf. Hierauf stellt man
den Käse in den Keller zum Abreisen. Von Zeit zu
Zeit muß er mit Salzwasser oder Molke abgewafchen
werden. Sollte sich eine Schimmelschicht bilden, so
muß diese wie beim Camembert vor dem Essen abge¬
kratzt werden. So zubereiteter Käse wird dem be¬
rühmten Altenburger Ziegenkäse ähnlich sein und
jedermann munden. Ganz reif ist dieser Käse, wenn er
glasig geworden ist. Kleine Käschen in der Art der
Mainzer oder Harzer werden hergestellt, indem man
den Quark gut abtrocknet und in kleine Käschen formt,
nachdem man ihn genügend gesalzen und mit etwas
Kümmel durchmengt hat. Die Käschen müssen aus
jeder Seite einige Tage gut abtrocknen. Sind sie
trocken, so legt man sie schichtweise in einen Steintopf.
Zwischen die einzelnen Schichten kommt Haferstroh und
auf das Ganze ein in Salzwasser getauchter nasser
Lappen. Von Zeit zu Zeit, etwa alle acht Tage,
wäscht man die Käschen in Salzwasser oder in Molke
und stellt sie dann so lange in den Keller, bis sie speckig
sind.
Kitte für zerbrochene Sachen im Haushalt. Für
Porzellan ist Weiße Ölfarbe in Tuben der trefflichste
Kitt; mit dieser Ölfarbe werden die Bruchflächen recht
gleichmäßig bestrichen, worauf man sie fest zusammen¬
drückt, sorgsam umwickelt und acht Wochen unberührt
trocknen läßt. Weder Kälte, Wärme noch Nässe lösen
diesen Kitt wieder. Gut kitten, und zwar Porzellan
oder Glas mit Metall zusammen, tut eine heiße
Lösung von Tischlerleim, der man etwas Terpentin
zusetzen muß; bei der Anwendung müssen die Bruch¬
flächen vorgewärmt werden, und die Sachen bedürfen
einer dreiwöchigen Trockenzeit. Anders kittet man Por¬
zellan oder Glas mit Holz; man löst dann Gelatine
mit der dreifachen Menge Wasser, setzt der heißen
Lösung ein Zehntel ihrer Menge Leinölfirnis zu und
läßt dies Gemisch unter beständigem Rühren aufkochen.
Die Bruchflächen werden gut damit bestrichen und eng
zusammengehalten; dieser Kitt ist schon in vier Tagen
völlig erhärtet. — Alle Dinge aus Elfenbeinmasse und
dergleichen kittet man am besten mit gebranntem Gips
und Gummiarabikum. Vier Teile Gips werden mit
einem Teil Gummiarabikum vermischt, beides möglichst
fein pulverisiert und dann mit Wasser zu dickem Brei
verrührt, der gleichmäßig und nicht zu dünn aus die
Bruchflächen gestrichelt wird. Die fest zusammenge¬
drückten und umschnürten Gegenstände müssen fünf bis
sechs Tage trocknen, wobei man etwa hervorquellenden
Kitt am zweiten Tage mit einem Messer behutsam
entfernen muß. Holz auf Holz wird stets am besten
mit Tischlerleim gekittet, dem man etwas pulverisierte
Kreide zusetzt. Zu beachten ist übrigens bei allen
Sachen, die man kitten will, daß diese an den Bruch¬
flächen gründlich gesäubert, nach dieser Säuberung
aber nicht mehr mit den Fingern berührt werden.
Natürlich soll man die gekitteten Sachen nicht früher
benutzen, bis der Kitt völlig getrocknet und erhärtet ist.
Malesizöl (nach Pfarrer Kneipp). Dieses wertvolle
Heilmittel wird noch viel zu wenig verwendet. Bei
Zahn-, Augen- und Ohrenentzündungen leistet es die
wertvollsten Dienste. Bei Wurzelhautenzündung
rettet es, rechtzeitig angewandt, sicher den Zahn. Die
Anwendung ist einfach. Man reibt die Haut hinter
dem Ohr oder auch im Nacken mit den Fingern
warm, dann entnimmt man dem Fläschchen einen
Tropfen des Ols und reibt es gut ein. Am besten
schützt man die eingeriebene Stelle eine halbe Stunde
vor kalter Luft. Es bildet sich nach wenigen Stun¬
den eine Röte mit Ausschlag verbunden. Wenn diese
Wirkung nach 12 Stunden nicht eintritt, muß das
Verfahren wiederholt werden. Das Ol ist in Apo¬
theken und Drogerien zu kaufen. Kneipp gibt noch
an, daß dasselbe Ol nach geschehener Heilung des
Übels auch heilend auf die angegriffene Haut einwirkt.