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Geschwindigkeit der Rollbahn Be¬ 
denken erregen müßte; man darf 
aber nicht außer acht lassen, daß 
das Pariser Publikum durch 
mancherlei Einrichtungen schon 
dazu erzogen ist, selbst für die 
nötige Borsicht zu sorgen, da die 
Stadtbahn mehrfach Rolltreppen 
hat und der kurze Aufenthalt 
dieser Bahn auf den Stationen — 
8 bis 12 Sekunden genügen meist 
für das Ein- und Aussteigen zahl¬ 
reicher Passagiere — eine gute 
Vorübung darstellt. 
Die Plattformen der Rollbahn 
setzen sich aus einer ununter¬ 
brochenen Reihe von Wagen¬ 
gestellen zusammen, die ohne Ende 
aneinandergekoppelt sind und auf 
Stahlschienen laufen. Die Räder 
rollen auf Achsen, die an den 
Seitenteilen des Wagentzestells 
angebracht sind und somit der 
Zugschiene in der Mitte des 
Wagens freies Spiel gewähren. 
Das Zugband besteht aus einer 
ll>Schiene, die für jeden Wagen unabhängig ist und 
deren horizontale Fortsetzungen von 2 Paar Scheiben¬ 
rädern gepackt werden, von denen die unteren größeren 
Rollen die treibende Kraft abgeben, während die 
oberen kleineren Rollen einen Gegendruck aus¬ 
üben. Die unteren Scheiben werden durch starke 
Federn gegen die Schienenfläche angedrückt. Diese 
Treibvorrichtungen sollen nur alle 300 ui aufgestellt 
und elektrisch betrieben werden, sodaß das mit einer 
solchen Rollbahn unvermeidliche Geräusch möglichst 
vermindert wird. 
Das Beförderungssystem solcher Rollbahnen macht 
einen geschlossenen Bahnkreis notwendig, umfaßt also 
2 Tunnels von je 5 m, die miteinander verbunden 
P Plattform. 
Die Zugvorrichtung einer Plattform II. 
*1 Schutzwand. It Laufrad. H Schiene. ^„Zugband 
Die Zugoorrichtung der 3 Plattformen I. 
B Sitze. X Geländer. P^. P2 und P® Plattformen. H feste Rampe. B, Laufräder. N Schienen. 
B Zugband. Gr Treibscheiben. C Treibriemen. M1, M2 und M® Elektromotoren 
(La Science et la Yie, Paris.) 
sein können oder nicht. In dem vorgefchilderten Pro¬ 
jekt ist der Zugang zur Bahn vom Trottoir der Boule¬ 
vards aus vorgesehen, mittels Treppen von 3,50 na 
Höhe. Im Tunnel selbst werden 30 m vor den Sta¬ 
tionen die Namen derselben, mit roten Lampen ein¬ 
gerahmt, und mit dem Warnwort: „Bitte vorbereiten 
zum Aussteigen" an den Wänden angebracht; 10 m 
später erscheint der Name der Station nochmals mit 
der kurzen Anweisung „Aussteigen". Auf dem Place 
der la Concorde soll die Bahn in einer runden 
Schleife geführt werden und eine Station über Tage 
erhalten, sodaß die Passagiere direkt zu den Verkehrs¬ 
booten der Seine gelangen können. 
Zwei weitere Bahnsysteme sind noch zur engeren 
Wahl zugelassen worden, die 
wir hier kurz berühren wollen. 
Das zweite System umfaßt 
nur eine eingleisige Rollbahn, 
besitzt also auch nur eine ein¬ 
zige Plattform von gleich¬ 
mäßiger Geschwindigkeit, die 
auch an den Stationen nicht 
vermindert ist. Die Origina¬ 
lität dieses Systems besteht in 
der Vorrichtung zum „Ein¬ 
schiffen" und „Ausschiftelt" 
der Fahrgäste; diese Vorricy-- 
tung hat die Aufgabe, den 
Ilbergang von der vollen Ruhe 
— der Rampe — zur Ge¬ 
schwindigkeit der Plattform — 
15 Stundenkilometer — und 
umgekehrt zu vermitteln. Sie 
besteht aus einem beweglichen 
Boden, dessen Geschwindigkeit 
sich mit der Annäherung^ an 
die Plattform von 1,5 Stun¬ 
denkilometer in langsamen 
Übergängen auf 15 Stunden¬ 
kilometer erhöht, sodaß man 
0 Riemen. A Motor. (La Science et la Yie, Paris.) 
Gl Treib scheiben.
	        
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