Full text: 49.1921 (0049)

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An unsere Leser! 
;erim Vorjahre viel vermisste Saarbrücker Bergmannskalender. dessen 
in Jahrzehnten bewährte treue Leserschaar alljährlich mit Spannung 
das erscheinen des beliebten Kalenders erwartete, ist wieder da 
und wendet sich an seine früheren Anhänger mit der Bitte, auch 
den neuen Jahrgang 1921 und seine Nachfolger mit derselben freund¬ 
lichen 6esinnung aufzunehmen wie vorher. 
Infolge der Wirkungen des Weltkrieges ein bischen dünner als feine 
Vorgänger, bringt er doch manches Neue, was den Zeitverhältnissen Rechnung 
trägt. Tempora mutantur et nos mutamur in illis, sagt der Lateiner, was auf 
gut Deutsch heissen kann: Nimm die latsachen, wie sie sind! — Vieles ist an¬ 
ders geworden, auch der Inhalt unseres Kalenders. 
von dem gefunden und praktischen Sinne des Saarbergmannes kann 
man eine Prüfung des Kalenders ohne Voreingenommenheit erwarten; er 
wird ihn dann so lieb gewinnen, wie seine Vorgänger, wenn mal die unsinnig 
hohen preise für Papier gesunken sind, dann kann der Kalender auch wieder 
seine Magerkeit verlieren und mehr bringen als heute; an uns soll es 
nicht liegen, wir werden unser bestes tun und stets durch interessierende, 
hübsche Bilder, gute und belehrende Aufsätze aus allen Gebieten und an¬ 
ziehende, lesenswette Novellen dem Geschmack unserer Knappen Rechnung 
tragen. Die zukünftigen Jahrgänge werden auch die Laikraft und die 
Leistungen des vor unseren Loren liegenden Nachbarreiches berücksichtigen, 
soweit es für Bergleute notwendig ist, die unter französischer Leitung ihre 
harte Arbeit in dunkler Grde verrichten müssen. Der Arbeitnehmer muss 
den Arbeitgeber verstehen, nur dann kann ein gedeihliches Zusammen¬ 
arbeiten stattfinden und Missklang vermieden werden. Das Leben bringt 
Lasten genug, unnötige sollte man also beiseite schieben, wobei der Berg¬ 
mannskalender fein redliches Teil beitragen will. 
Dieses Jahr bitten wir noch um geneigte Rücksichtnahme, da die eilige 
Herstellung des Kalenders erst in letzter Stunde ermöglicht wurde. Der 
nächste Jahrgang wird hoffentlich dafür entschädigen. Zum Schlüsse wünschen 
wir unseren Knappen im Saarland, dass sie auch im neuen Jahre von Berg- 
unglück verschont bleiben mögen, und dass ihre sieissige Arbeit gesegnet 
sei zum wohle des Bergarbeiterstandes.
	        
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