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Es darf als bekannt vorausgesetzt werden,
daß der Bergbau und besonders der Stein¬
kohlenbergbau Gefahren in sich birgt, deren
Bekämpfung und
Beschränkung sich
Behörden und Pri¬
vate, Fachleute und
Laien, man kann
sagen, solange
Bergbau getrieben
wird, zur vor¬
nehmsten Aufgabe
gemacht haben und
für die auch in
der breitesten
Öffentlichkeit das
lebhafteste Inter¬
esse wach ge¬
worden ist.
Ganz besonders
sind es die Kata¬
strophen der letzten *****1
Jahre und der
Umstand gewesen, daß mit fortschreitendem
Abbau m größere Teufen auch die Gefahren
an Umfang zunehmen, daß durch scharfe Vor¬
schriften umfassende
Vorbeugungsma߬
regeln getroffen sind,
welche die Gefahren
nach Menschenmög¬
lichkeit beschränken
und Katastrophen
von dem Umfange
der letzten Jahre
verhüten sollen. Mit
diesen Vorschriften
allein ist es jedoch
nicht getan, sie
müssen auch befolgt
werden. Es ist aber
eine bekannte mensch¬
liche Schwäche, daß
derjenige, der stets
von Gefahren um¬
geben ist, vertraut
mit denselben wird
und das Empfinden
für diese verliert. Der Mensch sieht den Zweck
der warnenden, vorbeugenden Vorschriften nicht
mehr völlig ein, er wird bisweilen lässig in der
Befolgung, wenn lange Zeit alles gut gegangen ist.
Unfälle im größeren oder kleineren Umfange
werden daher wohl niemals völlig aus dem
Bergwerksbetriebe verschwinden, da, abgesehen
Sammlung von Rettungsapparaten, geordnet nach ihrer geschichtlichen Entwicklung im Modellsaale
der Kgl. Bergschule.
von höherer Gewalt, neit jedem einzelnen der
Belegschaft gerechnet werden muß, und der ge¬
ringste Fehler des einzelnen, der aus Unkenntnis,
Unvorsichtigkeit,
Fahrlässigkeit und
Leichtsinn, ganz ab¬
gesehen von böser
Absicht, begangen
wird, Tausende in
Gefahr bringen kann.
Die beste Unter¬
weisung in der Be¬
folgung vorbeugen¬
der Maßnahmen, die
gründlichste fach¬
männische Ausbil¬
dung vermögen da¬
her wohl die Kennt¬
nis der Gefahren
wachzuhalten, ver¬
meiden lassen sie
sich jedoch nicht
BUd 2. Rettungslager (Innenansicht)
Die Gefahren,
die dem Bergmann
drohen, sind in der Hauptsache die Stein- und
Kohlensallgesahr, Wassereinbrüche, Grubenbrände
und vor allen Dingen Schlagwetter- und Kohlen¬
staubexplosionen. Besonders die letzteren sind