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elegschafi öes
Saarbrücker HergwerkSdireKtionKkefirkS.
Im Anschluß an die allgemeine deutsche
Volkszählung vom 1. Dezember 1910 hat die
Königliche Bergwerksdirektion zu Saarbrücken statistische
Erhebungen über die Belegschaft der ihr unterstellten
Werke aufnehmen lassen. Diese Erhebungen, die so¬
genannten Belegschaftszählungen, finden alle
fünf Jahre statt. Die soeben abgeschlossene Zählung
ist die achte. Die früheren Zählungen fanden statt
am 1. Dezember 1873 und — im Anschlüsse an die
allgemeinen deutschen Volkszählungen — am 1. De¬
zember der Jahre 1875, 1885 und 1890, am 2. De¬
zember 1895 und am 1. Dezember der Jahre 1900 und
1905. Die Ergebnisse dieser Erhebungen bieten ein
ziemlich vollständiges statistisches Bild von der
für Preußen wie für Deutschland gleich wichtigen berg¬
männischen Saararmee, die im siegreichen
Kampfe mit den tückischen Mächten der Unterwelt
alljährlich 16 Millionen Tonnen „schwarze
Diamanten" als wertvolle Beute den Tiefen der
Erde abringt.
Die Königlich preußischen Saargruben
umfassen bekanntlich, wenn auch den wichtigsten und
größten Teil, so doch nicht das ganze Saarkohlen¬
becken, indem neben ihnen teils auf preußischem, teils
auf bayrischem und lothringischem Gebiete noch eine
weitere Anzahl von Steinkohlengruben sich im Betrieb
befinden. Am 1. April 1911 betrug die Gesamt¬
zahl der aktiven Bergleute des ganzen Saarkohlen-
b^eckens 71417 Mann. Aus die preußischen
Staats werke entfallen hiervon 53 032 Mann
l— 74,20 °/o). Weitere 969 Mann entfallen auf die
preußische Privatgrube Hostenbach, 2258
Mann auf die Königlich bayrischen Gruben
St. Jngbertund Mittel b ex dach, 2 105 Mann
auf die bayrische Privatgrube Frankenholz
und 13053 Mann auf die lothringischen Privat¬
gruben „Klein-Rösseln", „Saar- und Mosel¬
bergwerksgesellschaft Karlingen ". und „La
Houve" bei Kreuzwald.
Für die nachfolgende Darstellung kommt nur
die Belegschaft der Königlich preußischen
Steinkohlengruben in Betracht.
Im Jahre 1816, kurz nach dem Übergang der
Saargrubcn au die Preußische Krone, wiesen die hie¬
sigen Bergwerke eine Belegschaft von 917 Mann auf.
Diese Zahl verringerte sich in den ersten Jahren noch
ein wenig und stieg dann langsam bis zum Jahre 1850.
Judie 50erund 60er Jahre fallen die ersten Eisen¬
bahnbauten und mit den ersten Eisenbahnen kam
auch eine Blütezeit für unseren heimischen Bergbau.
Bon 1850—1860 vermehrte sich die Belegschaft um
fast das 2fache und stieg dann regelmäßig bis zum
Jahre 1910. Nur die großen Jahre 1870 und 71
brachten eine Störung in die aufsteigende Kurve. Die
1816 .
. . 917
Mann,
1880 . .
. 23 139
Mann,
1820 .
. . 847
n
1885 . .
. 26 281
1830 .
. . 1245
n
1890 . .
. 29 228
„
1840 .
. . 2 489
,,
1895 . .
. 31 092
,,
1850 .
. . 4 680
,,
1900 . .
. 41 031
,,
1860 .
. . 12 159
,,
1905 . .
. 46 408
„
1869 .
. . 18 800
„
1907 . .
. 49 267
„
1870 .
. . 16 662
1908 . .
. 50 836
„
1871 .
. . 17 079
„
1909 . .
. 52 520
tt
1872 .
. . 20 305
„
1910 . .
. 52 766
„
Das Material zu der Zählung vom 1. Dezember 1910
haben die mittels Zählkarten bewirkten Sonder¬
erhebungen geliefert, welche die Königliche Berg¬
werksdirektion durch die Werksverwaltungen ihres
Bezirks hat anstellen lassen. Die Zählung erstreckt