Full text: 33.1905 (0033)

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auf welcher sämtliche Beamte der Bergwerks¬ 
direktion und viele Beamte der einzelnen Berg- 
infpektionen mit ihren Familien j)latz genommen 
hatten. Im Vordergrunde der Tribüne hatten meh¬ 
rere Kinder der Bergbeamten als Berggnomen 
Aufstellung genommen, die dem Bilde ein aller¬ 
liebstes Aussehen verliehen. Der großartige 
Eindruck, den die eigentliche Heftstraße mit 
ihren Masten und Guirlanden machte, wurde 
natürlich erhöht durch den überreichen Schmuck 
der jDrivathauser, die stille der Mahnen und 
flaggen, alles vereinigte sich zu einem stim- 
mungsvollen Hestbilde, wie es farbenschöner 
und färben« 
sreudigernicht 
gedacht wer¬ 
den konnte. 
Das St. Io- 
hannerRat- 
haus selbst 
hatte man je¬ 
doch in rich¬ 
tiger Erkennt¬ 
nis von 
dekorativem 
Schmuck frei¬ 
gehalten, da 
es den schön¬ 
sten Schmuck 
in feiner stil¬ 
voll geglie¬ 
derten Fas¬ 
sade besitzt; 
nur Fahnen¬ 
schmuck hatte 
das herrliche 
Rathaus an¬ 
gelegt. Der 
Straßenschmuck fetzte sich durch die Bahnhofstraße 
über den St. ^ohanner Marktplatz bis zur alten 
Brücke fort, die als f>auptfcftftätie aus dem 
Heftschmuck besonders hervorragte. Gehoben 
wurde hier die Szenerie durch das im Hrühlings- 
schmuck prangende Saartal, von dessen grü¬ 
nender Bergkette herab das Mint er berg¬ 
denk mal die Gedanken hinführte in die große 
Zeit, die uns Kaiser Wilhelm der Große herauf¬ 
führte. Dem Kaiser Wilhelm-Denkmal 
gegenüber war der prun kvolle Kaiserbald a chin 
errichtet, in dem die Majestäten dem Heftakte der 
Enthüllung beiwohnten. 3n der geschilderten 
Schönheit setzte sich die Heftstraße fort am Saar¬ 
ufer entlang durch die Spich ererberg- und Tal¬ 
straße. Der Schloßplatz, der sich zu einem 
Fahrt durch die Feststratze. 
Hestarrangement besonders eignet, bildete wieder 
eine Art Mittelpunkt im Hestfchmuck der Städte. 
Sehr vornehm hob sich das alte historische 
Saarbrücker Rath aus in diesem Hestplatze ab. 
So zog sich die Heftstraße in ihrer weiteren 
Hortsetzung durch die wirklich wunderbar wirkende 
Schloß- und Eisenbahnstraße. Bei der Ein¬ 
fahrt in die Eisenbahnstraße bot sich dem 
Kaiserpaar von der Schloßstraße aus ein berr- 
liches, erhebendes Bild bis zur Luifenbrücke, 
die gleichfalls wieder hervorragend in ihrer 
Ausstattung war. 
Durch die Viktoria- und Kaiferstraße endete der 
Hestweg wie¬ 
derum Bahn¬ 
höfe. Die 
ganze Hest- 
ftraße war 
mit gelbem 
Sand bestreut. 
Alles, was in 
der Aus¬ 
schmückung 
der Straßen 
nur hatte ge¬ 
schehen 
können, war 
von unserer 
treu patrioti¬ 
schen Bürger¬ 
schaft geleistet 
worden. 
Die 
Änfstellung 
der Spalier- 
bildung 
vollzog sich, nachdem schon in aller Hrühe bei 
dem herrlichsten Hrühlmgswetter Tausende von 
Hremden sich eingefunden hatten, in der größten 
Ordnung. Mit klingendem Spiel zogen unsere 
wackeren Bergknappen in die Saarstädte 
ein und formierten sich unter der Hührung 
ihrer Ehefs in militärischer Ordnung in den 
ihnen angewiesenen Straßen zum Spalierbilden, 
hinter ihnen stauten sich die Menschenmassen 
in geduldigem Ausharren. 
Mit Musik zogen auch die einzelnen Vereine 
an, um die ihnen angewiesenen Stellungen ein- 
zunehmen. Vom Bahnhöfe an bildete die 
Garnison Spalier, daran schlossen sich an ein 
Teil der Kriegervereine. Außer den Berg¬ 
leuten bildeten Industriearbeiter, die Heuerwehr
	        
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