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In der Grube ging es Hermann heute nicht viel
beſſer als gestern. Nur ſchob er die Schuld an ſeiner
Arbeitsunluſt dem ungewohnten Getränk in die Schuhe.
Das mußte anders werden] Was ſeine Gefährten
vertragen konnten, ohne an ihrer Kraft Einbuße zu
erleiden, durfte auch ihn nicht niederwerfen ; wahrlich,
eine Schande wär's, daß ein Burſche in seinem Alter
ſich von ein paar Glas Bier überwältigen laſſen ſollte !
Heute brauchte ihn nach beendeter Schicht niemand
is zz;rtrt„v? einzuladen; er ftürmte allen voran in
ie „Krone“.
Man war neugierig, cb der Schellenbuſch wieder
ſolch' freigebige Ader wie geſtern ſpringen lassen werde.
Erwartungsvoll ſcharten sich die Genoſſen um ihn.
Richtig, kaum war er ein wenig warm geworden, ſo
mußte der Wirt einen Rundſchoppen auf Hermanns
Kosten austeilen. Der Spender kliwmperte dazu stolz
mit ſeinem Gelde.
„Allerhand Achtung, Kamerad!“ gestand der rote
Lutz, „Du hasl Dir Deine Mutter ſchnell und gut ge-
ogen ! ‘
brgeur Wogen gingen in Hermanns Schädel ſchon
ſo hoch, daß er dieſe Aeußerung mit beifälligem Lächeln
entgezennahm. Welche Beleidigung man seiner Mutter
damit anthat, fühlte er gar nicht mehr.
Im Handumdrehen waren die paar Mark alle
geworden.
„Der „Nronenwirt" hat Kreide!“ tröftete ſich Her-
mann, „und mir, dem einzigen Sohne der Wiltwe
Schellenbuſch, wird er fie gewiß nicht verſagen.“
Im Gegenteil! Gern wurde die immer anwachſende
Heche aufgeſchrieben. „Das habe nichts zu ſagen“,