~ 62
Euren Thaten erzählt. Ich kenn’ Euch jetzt beſſer,
ein Rohr im Winde seid Ihr, ein Willwohl und Mag-
vis: hrtterwendißh und verzazt, ja der Feigſte der
eigen !“
Das alles hörte Herr Heinrich geduldig und ſchweigend
an, nicht anders als wie die Worte eines Wahnsinnigen,
deſſen Hunge man freien Lauf läßt und ihm nur die
Hände derweil festhält, damit er nicht ſchaden könne.
Denn der Friede Gottes, von ihr für dieſen Augen-
blick entwichen, war über ihren Herrn gekommen, der
ſich nicht mehr mit Fleiſch und Blut beſprach, ſondern
den eigenen Willen gebrochen und ſein Geſchick ergeben
in die Hand des UAllweiſen gelegt hatte. Ruhig be-
ſprach er ſich mit dem Urzte und entſchädigte ihn
reichlich sür verlorene Müh' und Heit; ruhig führte
er das weinende Mädchen in die Herberge zurück und
irtſhn wp)" Norgen uit ihuyieH-twreie or:
arme Dulder dahin, dem alten Elend, dem neuen
Kopfſchütteln und Uchſelzucken der sFreunde, dem Spotte
und Hohne der Leichtfertigen und Herzloſen entgegen;
wie ein Steinbild die Jungfrau ihm zur Seite, ver-
ſchmäht und getäuſcht, herb und verſchloſſen, und doch
inughth alt! Bete »§U: beiden Unglücklichen Gott,
der seine Auserwählten wohl sinken, aber nicht ertrinken
läßt, deſſen Arm noch unverkürzt iſt, wie zu den
Heiten Hiobs, und allen helfen, alles ſchäffen kann.
Er befreite, wie durch ein Wunder, den armen Kreuz-
dad ceuglichen" Vüijchſucht Salon die lehte Nacht in
Salerno hatte Herr Heinrich ſo gut und feſt geſchlafen