~ 60 '
alt er auch unter Mühen und Schmerzen werde. Nun .
zeigt mir Gott einen Weg, früh und raſch in die ewige :
Seligkeit einzugehen, ſollt' ich da nicht folgen und ,
Euch ker. guten Herrn erhalten? Gönnet mir's, denn .
es muß ſein.' ..
Uls die Multer ihren Ernſt ſah, begann sie weinend:
„Liebes Kind, gedenke doch der Schmerzen, die ich
Deinetwegen erlitten habe, und laß mich bessern Lohn
t r Dr vr y r L
Du biſt unſere Wonne, das ſchönſte und beſte Kind
weil und breit. Daß Dein Vater und ich gerne leben,
das kommt durch Dich. Was soll uns Ehr' und An-.
ſehen, Geld und Gut, wenn Du uns fehlteſt? wenn
Dein Blut daran klebte? Der Honig würde uns
vergällt. Gedenk' auch an Dich ſelber. Du biſt noch
ſo jung, einſam hier aufgewachſen im Wald, weißt
kaum von Spiel und Tanz, und die Welt iſt ſo reich
und ſchön, hat der Freuden ſo viel nach meinem
Willen sollst Du noch viel frohe Tage und Jahre und
einſt an der Seite eines wackern Mannes Kinder und
Kindeskinder ſehen, die Dich ehren, lieben und erfreuen,
wie Du bis auf dieſe Stunde uns gethan". . . ..
„Liebſte Mutter," antwortete Beatrix und.. küßte
ihr Hand und Mund (denn Ffie war herbeigekommen ,
aus ihrem Kämmerlein) ,,ich weiß, wie lieb Jhr mich
habt und was ich Euch beiden verdauk’; Gott mög's
vergelten! So thut denn auch das Lehte und Beſfte
an mir: laßt mich hingehen, so lang' ich Eurer Liebe
nicht unwert bin. Die Weltluſt hat mich auch gelockt.
Aber sie iſt vergänglich, wie ein Rauch, sie iſt trügeriſch,
wie eine leichte Blumendecke über moderndem Sumpf =