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ſitpczende Nivr; „mehr können wir nicht thun. Er-
gieb Dich drein."
So brachten die Eltern sie endlich zum Schweigen.
Aber unfroh blieb sie die ganze Nacht und auch den
folgenden Tag hindurch. Und als man wieder ſchlafen
gegangen war, da begann sie von neuem zu ſeufzen
und zu weinen, erst till, dann heftiger, bis unter ihren
Thränen ein großer Entſchluß, der ſchon längst in ihr
keimte und heranwuchs, wie eine Knospe unter warmem
Regen zur freudigen Blüte, ja zur vollen Reife kam.
. Des ward sie froh, aber nicht lange. Denn alsbald
ſtieg der ſehr berechtigte Hweifel in ihr auf, ob man
ihr gestatten würde, dieſen Entschluß auszuführen.
Darüber begann sie von neuem alſo kläglich zu
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unſere Ruh? Sei doch versſiändig. Du weißt ja, daß
unſerm Herrn nun eirmal nicht zu helſen iſt." „Wohl
iſt ihm zu helfen, lieber Vater,“ entgegnete Beatrix
gefaßt, „wir haben's aus seinem eigenen Munde ge-
hört. Und wenn ihr's mir nicht wehrt, ſo ſoll .::
geholfen werden, durch mich. Ich bin gut zu ſeiner
Arznei. Ich will gerne für ihn ſterben."
"rti§. ur tie Sz." l- Du redest wie ein
Nind von Dingen, die Du nicht verſtehktt. Du haft
den Tod noch nicht geſehen. Darum ſchweige, Du
Thörin, oder es geht Dir an die Haut |“
Sanft aber fest erwiderte ihm die fromme Magd:
„Wie jung und thöricht ich sei, ſoviel weiß ich ſchon,
daß der Tod der König der Schrecken iſt. Aber eben-
ſo sicher weiß ich, daß keiner ihm entrinnen mag, wie