Full text: 23.1895 (0023)

§0 . § 
ließe, ſo wär' Euch geholfen. Wir brauchen nichts - 
“tt: b! ihr Herzblut. Das ist die Arznei für Eure 
iſelſucht.'*) x 
„OD wehl‘’ rief der Meier kopfſchüttelnd. Herr 
Heinrich stand auf und ging mit langſamen Schritten 
matt und traurig in den Wald; Beatrix ſchaute ihm 
mit überquellenden Augen tliefbekümmert nach. ; 
In der Nacht konnte fie nicht einſchlafen. Sie 
weinte und ſeufzte in ihrem Bettlein ſo lange und ſo 
heftig, daß die Eltern, die in der anstoß enden Kammer 
ſchliesen, davon aufwachten und durch die offene Thür . 
ſie beſorgt fragten, was ihr wäre. Anfangs wollie sie 
es nicht sagen, doch als der Bater nicht nachließ, mit 
Freundlichkeit und Ernst in ſfie zu dringen, da ant- 
wertete ſie: „Sollt’ ich nicht biliq klagen um unsern 
frommen Herrn, der ſo viel an uns gethan hat und 
nun ſo viel leiden muß, bis wir ihn ganz verlieren ? 
Seines Gleichen bekommen wir nimmermehr." ; U,: 
„Tochter, das ist leider allzuwahr," ſprach . der 
Vater, „und uns ſo leid wie Dir. Bielleicht verlieren 
wir zugleich mit unserm guten Herrn Haus und Hof- 
~ wer weiß welch harter Mann nach ihm komml ? 
Das liegt auch mir ſchon lange ſchwer auf dem Herzen. 
UAbecr leider frommt uns unſere Trauer und Deine 
Klage nicht ein Haar. Denn Gott iſt es, der ihn 
m! "y; thät's ein anderer, den träfe mit Recht 
unſer Fluch." ; . §..5 
Ts wollen ihn pflegen und warten nach beftem . 
Vermögen,“ 1röſtete die Mutter das noch. immer 
Vt ); "e Urcrztausr tr;ſqu " brivrr quo 
breitung und eine zähe Lebensdauer gehabt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.