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bewahrt. Da ging der Unglücdkliche in sich mit strenger
Selbſtprüfung, gelobte, das Kreuz, das ihm auferlegt
war, geduldig und ergeben zu tragen und kam trauriger
!? beſer p er ausgezogen war in die Burg ſeiner
äter zurück.
Als seine Burg betrachtete er fie kaum mehr. Was
solte er einſam in dem verödeten Rieſenbau? Er
hatte die Eitelkeit aller irdiſchen Güter gründlich kennen
gelernt. Alsbald übergab er die Verwaltung ſeines
großen Vermögens einem erprobten verständigen Manne.
Einen Teil der reichen Einkünſte wandte er umſichtig
und verſchwiegen bedrängten Freunden zu, den andern
bestimmte er für Arme und Kranke, für Pilger und
dürſtige Fremdlinge, den dritten für Kirchen und
Klöster. Für ſeine geringen Bedürfniſsſe behielt er
immer noch übergenug; er war des Glanzes und des
Weltlebens satt. Nachdem er alles geordnet und be-
sorgt, und das Nötige vorausgeſandt hatte, verließ er
seine fiolze Burg und klopfte als demütiger Gaſt an
die Thür auf der Reute an. Denn dort wollte er
künftig hauſen, in der Waldeinſamkeit, bei den Einzigen,
die ihm wahre Teilnahme gezeigt und ſich auch jetzt
ſofort willig zu ſeiner Aufnahme verstanden hatten.
Mit Freuden ward ibm aufſgethan. Im Unbau,
den der betriebſame Meier jüngst errichtet, ſtanden
zwei Gemächer für den werten Gaſt bereit, der hier
einen vorausgeſandten Teil seines eignen Hausrats
und seiner Bücher wiederfand. Sein Seſſel war be-
kränzt und das Himmer vor ſüßem Blumenduft durch-
weht. Und dieſem guten Anfange entsprach auch die
Folgezeit. Der Kranke wurde aufs beste bewirtet und
gepflegt, man las ihm jeden Wunſch an den Augen ab.