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„Glück auf !" Die Feder thut's dem Bergmann gleich
Juſt, wie zuerſt er in die Tiefe klimmt
Bis zu des Erdgrund’s zauberdunklem Reich,
So muß die Feder, wenn sie's unternimmt,
Sich Freunde zu gewinnen und erhalten,
In'’s Herz hinunter ſich die Wege ſpalten.
Kommt, liebe Leſer, blickt in's Aug’ mir feſt!
Es ist, wonach mich inniglich verlangt,
Nicht, daß Jhr blos vom Lauf’ des Jahres leſt,
Wie Tag an Tag und Mond an Mond ſich rankt,
Von Feierzeiten, Zahl- und Lohntabellen,
Vom Sonn- und Mondverfinstern und -erhellen :
D nein! auf anderm Felde liegt mein Ziel,
In Euren Herzen ſuch' ich mir die Statt,
Hier ſcherzend, in gefällig leichtem Spiel,
aß d'ran der Schalk in Euch ſein Späßlein hat,
Dort ernst, um zu des Lebens tieſssten Fragen
Mein kleines Scherflein tapfer beizutragen.
Laßt ein mich! helft, daß jedes neue Wort
Dem Eisen gleich, das Eurer Schlägel treibt,
Sich immer tiefer in die Secle bohrt,
Bis zu gewinnen nichts mehr übrig bleibt,
Bis Eure Herzen ganz ſich mir erſchloſſen,
Und Hand in Hand wir stehen als Genossen.
Dic beste Kohle wie das reinſte Erz,
Ich weiß es wohl, birgt unnüßes Geſtein ;
So mag bei meiner Fahrt in Euer Herz
Ein taubes Wort auch anzutreffen ſein. .
Was thut's? Wenu nur zum höchſten Ziel wir streben;
In Liebe nehmt, was Liebe Euch gegeben !